„Mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen“ (Ps 18,2)

David beginnt mit einer Aufzählung seiner Treue Gott gegenüber und der Treue Gottes dem Gläubigen gegenüber. Es ist ein Danklied, was sich in allen Tonarten äußert. David hat erfahren, dass Gott bei Ihm war, als er darum bat. Gott brachte Licht in seine Finsternis. Dieses Wissen machte David zu einem Helden. In diesem Bewusstsein konnte er dem heranstürmenden Feind entgegentreten. Mit seinem Gott springt David über eine Mauer. Das ist ein schönes Motto für heute. Wenn wir um uns hersehen, in der Welt, in den Familien, in Gottes Gemeinde, werden wir schon mal traurig. Dann können wir entmutigt werden und wollen am liebsten alles hinschmeißen. David kannte das bestens.

Auch in diesem Psalm sehen wir gewaltige Höhepunkte in Davids Glaubensleben. Als er in der tiefsten Not ist, sucht er Trost und Hilfe beim Herrn. Doch auch als er Dankbarkeit nach einem Sieg äußern will, geht er ebenfalls zum Herrn, um das zu tun. Er praktizierte das, was Salomo später schreiben würde: „Erkenne ihn in allen deinen Wegen.“ Nicht seine eigenen Möglichkeiten, Gaben und sein Wissen werden bejubelt, sondern der Geber all dieser Dinge. David geht in einen Lobgesang über: „Wer ist Gott, außer dem Herrn?“

Das fehlt bei uns so oft. Dass wir nicht nur über uns selbst und über die Dinge, die Gott uns gegeben hat, reden, sondern dass wir auch zu dem Geber von alledem kommen und Ihm den Lob und Dank bringen, der Ihm zusteht. Dennoch dürfen wir „mit Freimütigkeit“ dem Thron der Gnade nahen. Ist das nicht ein Vorrecht, das wir jeden Tag wieder suchen können? Und Er …? Von dem Vater lesen wir, dass er wahre Anbeter sucht. Menschen, die ihn anbeten in Geist und Wahrheit. Das durfte David in seinen Tagen tun, und wir dürfen das heute auch tun.