Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes (Ps 19, 2)

Es ist etwas ganz Besonderes, was David – lange her – auffiel, als er den Himmel beobachtete. Er sah, dass durch den Himmel ohne Worte die Herrlichkeit Gottes verkündigt wurde. Die Ausdehnung ist ja das Werk seiner Hände. Es ist nicht ohne Grund, dass Gott sich selbst in seinen Schöpfungswerken offenbart hat. Viel später schrieb Paulus über seinen Gott: „Denn das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, damit sie ohne Entschuldigung seien“ (Röm 1,20). Gott kann also von den Menschen erwarten, dass sie Ihn als ihren Schöpfer anerkennen.

Darüber hinaus hat David gefunden, dass Gott nicht nur durch die Schöpfung geredet hat, sondern auch durch sein Wort, das er der Reihe nach als „das Gesetz des Herrn“, „das Zeugnis des Herrn“, „die Vorschriften des Herrn“, „das Gebot des Herrn“ und „die Rechte des Herrn“ benennt. David hat gewaltige Segnungen in diesem Wort entdeckt: Er redet von Erquickung, Weisheit, Freude, Licht und Wahrheit. Durch derartig segensreiche Worte will er sich ernsthaft ermahnen lassen. Er hat erfahren: Im Halten der Verordnungen des Herrn liegt ein großer Lohn.

Inzwischen hat Gott, der früher vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat, am Ende der Tage zu uns in seinem Sohn geredet. Er hat ununterbrochen erfahren, was David über den Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber gesagt hatte, und gesagt: „Der mich gesandt hat, ist mit mir. Er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue“ (Joh 8,29).

David beendet den Psalm mit der Bitte, dass aus seinem Mund und Herzen nur das hervorkomme, was Gott wohlgefällig ist. Wie viel Grund haben wir, um auf dieses Gebet von Herzen „Amen!“ zu sagen.