Den HERRN werde ich preisen in den Versammlungen (Ps 26,12).

Das Gebet „Richte mich, HERR!“ kommt fünfmal im Alten Testament vor – viermal in den Psalmen und einmal in den Klageliedern. Die Dichter, die dieses Gebet nach oben sandten, zeigten einen Geist, der doch sehr stark von dem Geist unserer Zeit abweicht. „Selbstjustiz“, sich selbst eigenmächtig Recht verschaffen, ist in den letzten Jahren stark in Mode gekommen. Der Dichter erwartete sein Recht jedoch von Gott, dem HERRN. Der Grund, weshalb er dafür plädiert, ist nicht gering zu achten. Er umfasst nichts weniger als sein ganzes innerliches und äußerliches Leben.

Mit den Worten „Erprobe mich HERR … läutere meine Nieren und mein Herz“ spricht er über seinen innerlichen Menschen. In der Schrift werden in so einem Zusammenhang die Nieren als der Sitz der Gefühle und das Herz als der Sitz der Überlegungen angesehen.

Danach spricht der Dichter über seine äußerlichen Aktivitäten und nennt seine Augen, seine Hände, seinen Fuß, und auf seinen Mund zeigt er mit den Worten: „… um hören zu lassen, die Stimme des Lobes.“

Zu 100% ist der Inhalt dieses Psalms nur auf den Herrn Jesus anwendbar. Von Ihm lesen wir, dass Er uns sein Beispiel hinterlassen hat, damit wir in seine Fußstapfen treten; der keine Sünde getan hat und in dessen Mund kein Trug gefunden wurde; der, als Er gescholten wurde, nicht wiederschalt und als Er litt, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der recht richtet; der selbst unsere Sünden auf seinem Leib an dem Holz getragen hat (1. Pet 2,21–24). Lasst uns Ihn auch an diesem Tag in den Versammlungen preisen.