Die „Mose-Lektion“ – Sanftmut

Die 40 Jahre ägyptische Ausbildung hatten Mose zu einem Mann gemacht, der „mächtig [war] in seinen Worten und Werken“ (Apg 7,22). Reichte das nicht aus, um das Millionenvolk Israel in das verheißene Land zu führen? Offensichtlich nicht. Gott verordnete ihm noch eine private Ausbildung bei den Schafen in der Wüste. Was war danach noch von der Weisheit Ägyptens übrig geblieben? „Ich bin kein Mann der Rede“, urteilte Mose über seine rhetorischen Fähigkeiten (2. Mo 4,10). Aber vielleicht hatte ihn gerade die Wüste zum sanftmütigsten Mann der Welt gemacht (4. Mo 12,3). Wie nötig brauchte er gerade diese Eigenschaft später im Umgang mit dem halsstarrigen Volk. In der Wüste hatte er außerdem gelernt, was es bedeutet, Fremdling zu sein (Apg 7,29). Deshalb wusste er, wofür er sich entschied, als er wählte, „mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden“ (Heb 11,25).

Für dich: Die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott (1. Kor 3,19). Nicht deine Fähigkeiten zum Interpretieren von Texten aus dem Deutschunterricht machen dich zu einem guten Bibelausleger. Sie sind manchmal eher hinderlich. Auch deine Qualifikation zur Führungskraft im Unternehmen macht dich nicht zu einem guten Führer im Volk Gottes. Lerne Sanftmut von Mose und lass dir anmerken, dass du Fremdling bist, dass deine eigentliche Heimat im Himmel ist.