Ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: Frieden und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen. (1. Thes 5,2–3). 

Eine Schwangere erlebt während der Schwangerschaft schon mal Wehen, die recht harmlos sind. Doch plötzlich kommen die Geburtswehen und dann schreitet der Prozess unaufhaltsam voran. Bei den Geburtswehen gibt es also zwei wichtige Komponenten: Sie kommen plötzlich und sie kommen unwiderruflich.

So ist es mit dem Verderben, das über die Gottlosen nach der Entrückung kommen wird: Es kommt plötzlich und es geschieht so, dass sie nicht entfliehen können.

Die Gerichte nach der Entrückung der Gläubigen beginnen zunächst mit einem „weißen Pferd“ (Off 6,1 ff.): Es werden Friedenssiege errungen (Off 6,2), Einigkeit und scheinbare Stabilität erzielt, ohne dass militärische Macht eingesetzt wird. Der Bund zwischen dem Römischen Reich und Israel mag viele beruhigen (Jes 28; Dan 9). Der Zeitpunkt (1. Thes 5,1) ist dann gekommen, dass die Menschen kollektiv rufen: „Frieden und Sicherheit!“

Es ist jedoch nur die Ruhe vor dem Sturm. Denn kurz darauf kommt das „feuerrote Pferd“ – und dem, der darauf saß, wurde es gegeben, „den Frieden von der Erde zu nehmen“ (Off 6,4). Das ist der „Anfang der Wehen“ (Mt 24,8). Es werde noch viele weitere, schmerzhafte „Wehen“ (in immer schnellerer Folge) kommen. Die Gerichte finden schließlich ihren Abschluss und Höhepunkt in der Erscheinung des Herrn, der wie ein Blitz kommen wird (Mt 24,27).

Die Gottlosen werden nicht entfliehen. Wie sollten sie es auch, denn sie haben eine große Errettung verachtet (Heb 2,3; Röm 2,3), sie haben die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen, damit sie errettet werden (2. Thes 2,10). Aber die Gläubigen jener Tage auf der Erde (die keine Christen sind, die also nicht zur Gemeinde gehören, die im Himmel ist), werden sehr wohl entfliehen, wie Lukas 21,34–36 zeigt.