Den Geist löscht nicht aus; Weissagungen verachtet nicht; prüft aber alles, das Gute haltet fest.Weissagungen verachtet nicht (1. Thes 5,19–21).

Wir sollen eine Predigt nicht gering achten. Gottes Geist will wirken, um uns anhand von Gottes Wort in sein Licht zu stellen.

Doch vergessen wir nicht, dass das, was ein Bruder redet, immer noch von einem Mensch geredet wird. Sicher – das Wort Gottes hat Autorität und das, was der Geist wirkt, ist gut. Aber bringt der Bruder immer unter der Leitung des Geistes die Lehre des Wortes Gottes? Das müssen wir prüfen.

Es ist manchmal etwas seltsam: Wir nehmen einen Bruder und seine Gedanken im Alltagsleben nicht besonders ernst, wenn er aber sonntags „aufsteht“, dann betrachten wir es als „Reden des Herrn“. Sicher sollen wir verwirklichen, dass der Herr in der Mitte ist und durch sein Wort reden will. Aber das, was jemand sagt, können wir nicht einfach ungeprüft übernehmen. Machen wir ja sonst auch nicht.

So prüfen wir, was gepredigt wird – und zwar in einem wohlwollenden Geist (vgl. Apg 17,11). Wir prüfen nicht, ob das, was der Redner sagt, auch in seinem Leben umgesetzt wird (denn das geht mich, von hirtendienstlichen Aspekten einmal abgesehen, gar nichts an, siehe dazu auch Mt 23,3), sondern wir prüfen, ob das, was gesagt wird, mit der Lehre der Bibel übereinstimmt. Und da müssen wir tatsächlich alles prüfen. Wir können bei keinem Bruder sagen: „Was der bringt, stimmt.“ Selbst beim Apostel Paulus wurde ja geprüft (Apg 17,11).

Und dann wird es immer etwas Gutes geben. Selbst wenn wir wirklich einmal einiges aussortieren mussten, bleibt etwas Gutes übrig. Dieses Gute gilt es festzuhalten. Wie oberflächlich nehmen wir manches Mal Dinge auf, die uns gebracht werden, und wie leichtfertig lassen wir Gutes fahren, was wir hören durften!

Wenn wir aber von Vorneherein wissen, dass etwas böse ist, halten wir uns davon fern. Deshalb folgt hier unmittelbar: „Von aller Art des Bösen haltet euch fern.“ Wir brauchen und sollen nicht durch die Christenheit geistern, um uns mit allen Irrlehren zu beschäftigen. Aber wenn etwas auf uns „zukommt“ (wie der Dienst der Weissagung), dann haben wir zu prüfen.