Sie sinnt auf ein Feld und erwirbt es; von der Frucht ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg. Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und stärkt ihre Arme. Sie erfährt, dass ihr Erwerb gut ist: des Nachts geht ihr Licht nicht aus; sie legt ihre Hände an den Spinnrocken, und ihre Finger erfassen die Spindel.“ Sie ist offensiv, erweitert den Besitz ihres Mannes – kauft Felder und pflanzt sie zu Weinbergen.

Ach, wäre doch mehr von diesem offensiven Geist unter den Gläubigen heute – wären wir doch eine missionierende Gemeinschaft, die das Evangelium „weiter über euch hinaus“ verkündet, die begierig ist, weitere Felder zu erobern (vgl. 2. Kor 10,16).

Zunächst wurde auf ein Feld gesonnen - es gab innere Übung. Sie handelte nicht nach einer plötzlichen Gefühlsregung, sondern kaufte es erst nach ruhiger und sorgfältiger Überlegung (vgl. Lk 14,28). Dann wurde der Preis bezahlt, der Kauf abgeschlossen. Jeder Quadratmeter „Territorium“, den die Versammlung erlangen will, muss gekauft und teuer bezahlt werden, oft mit Mühe und Tränen, Vermögen und manchmal Blut, sogar mit dem Leben selbst.

Nachdem es gekauft wurde, muss es mit Weisheit bepflanzt werden, seien es Versammlungen oder einzelne Gläubige – um Frucht für Gott zu bringen. Dafür ist anstrengende Arbeit gefordert – die Lenden müssen gegürtet und die Arme gestärkt werden, „stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke“.

Ein solch glücklicher Dienst für den Herrn macht Appetit auf mehr: „Sie erfährt, dass ihr Erwerb gut ist.“ Sie sieht den Gewinn ihrer Arbeit für den abwesenden, aber wiederkommenden Mann. Die Nacht bricht herein, aber ihr Licht brennt immer noch. Weiter oben hieß es: „Sie steht auf, wenn es noch Nacht ist.“ Es ist die Nacht der Verwerfung unseres Herrn und keine Zeit zum Schlafen. Aber der Morgen bricht an, Gott sei Dank. „Die Nacht ist weit vorgerückt und der Tag ist nahe“, ruft der Wächter. Mögen wir der kleinen Kerze unseres Zeugnisses nicht erlauben, schwächer zu werden oder auszugehen, liebe Geschwister, sondern möge sie weiter brennen, „bis der Tag anbricht und die Schatten fliehen“.