Die Reichsten der Menschen sind bettelarm ohne Christus. Und der Gläubige, der Christus (und mit ihm alles) besitzt, ist überaus reich, auch wenn er für das tägliche Brot hart arbeiten muss.

Ich erinnere mich, dass mir ein Freund einmal von einem reichen Adligen erzählte. Er besaß ausgedehnte Ländereien, die fast alle in einem Tal lagen. Auch seine eigene Residenz war dort. In diesem Tal lebte ein armer, aber fröhlicher und konsequenter alter Christ. Er verdiente sein Geld in den Steinbrüchen des Adligen. Eines Tages wurde der Adlige ernsthaft krank, und es wurde bald zusehends schlechter mit ihm. Eines Nachts ging es ihm sehr schlecht. Die Ärzte schüttelten die Köpfe und machten ihm wenig Hoffnung.

In dieser Nacht träumte der Adlige, dass ein Engel zu ihm kam und ihm sagte, dass der reichste Mann des Tales diese Nacht sterben würde. Er erschrak. „Meine Zeit ist gekommen“, dachte er, „denn ich bin der mit Abstand reichste Mann im ganzen Tal.“ Sein Gewissen regte sich, und er verbrachte eine schreckliche und Nacht in geistigen Qualen. Er erwartete jeden Moment den Ruf, der ihn in die Ewigkeit führen würde. Doch die Nacht verging, und es wurde Morgen. Er war noch am Leben, und das Fieber war zurückgegangen. Er lag den ganzen Tag da und wunderte sich über seinen Traum. Sollte es wirklich nur das Produkt eines fiebernden und durcheinandergebrachten Hirns gewesen sein und keine Botschaft von Gott?

Während er darüber nachdachte, erreichte ihn die Nachricht, dass der alte christliche Steinbrucharbeiter in der letzten Nacht gestorben war. „Ach“, sagte er plötzlich, „jetzt verstehe ich. Mein Traum war wahr. Der reichste Mann des ganzen Tals ist letzte Nacht gestorben. Aber das war nicht ich mit all meinem weltlichen Reichtum, sondern dieser gottesfürchtige Steinbrucharbeiter, der ,reich im Glauben' und ,reich in Bezug auf Gott' war (Jak 2,5; Lk 12,21).“

Hast du diesen Reichtum, lieber Freund? Wenn du Christus hast, besitzt du unaussprechliche Reichtümer.