Diese Welt ist voll von unzufriedenen Leuten. Wo du auch hingehst, überall findest du Unzufriedenheit. Reiche und Arme sind gleichermaßen unzufrieden. Die Jungen seufzen über unbefriedigten Ehrgeiz, und die Alten beschweren sich über enttäuschte Hoffnungen. Prinzen und Arme, Millionäre und Bettler, Weise und Törichte, die ganze Welt hallt von den Tönen der Unzufriedenen. Manche scheinen mit ihrem Los glücklich und zufrieden zu sein. Wenn es Ungläubige sind, leben sie in einer Art „Paradies der Toren“. Und früher oder später wird der Kummer kommen.

Die Armen bilden sich ein, dass sie zufrieden wären, wenn sie Vermögen hätten. Doch Reichtümer ändert nur ihre Unzufriedenheit. Vor einigen Jahren beging ein sehr reicher Mann Selbstmord. Er schien alles zu haben, was das menschliche Herz begehrt. Und er hinterließ eine Nachricht, in der er schrieb: „Ich nehme mir das Leben, weil ich es satt bin, zu leben, um zu essen, zu trinken und zu schlafen.“ Er war zweifellos von vielen beneidet, aber Zufriedenheit war ihm fremd. Die Schrift sagt: „Das Herz kennt seine eigene Bitterkeit.“ Ich traf einmal einen reichen Kaufmann in South Bend, Indiana, der sagte: „Wenn ich sicher wäre, dass die Bibel wahr ist und es Errettung für mich gäbe, würde ich fröhlich alle meine Güter in den St. Jo werfen.“ Seine Reichtümer brachten ihm keine Zufriedenheit. Es gibt keine wahre Zufriedenheit außerhalb von Christus.

Ich las von einem Christen, der oft zu seinen Nachbarn über ihr Seelenheil sprach. Doch sie alle dachten, sie wären auch ohne Gott recht wohlhabend und bildeten sich ein, ziemlich zufrieden zu sein. Eines Tages stellte er auf einem schönen großen Grundstück an der Straße ein Schild auf: „Ich werde dieses Feld dem geben, der wirklich zufrieden ist.“ Schon bald kam einer seiner begütertsten Nachbarn zu ihm. „O, was ist das?“, dachte er, als er anhielt und das Schild las. „Das Feld gehört mir“, überlegte er weiter, „wenn es einen zufriedenen Mann in diesem Land gibt, dann bin ich es. Ich habe eine der schönsten Farmen in der ganzen Gegend. Sie ist seit Jahren abbezahlt und ich habe noch ein ordentliches Polster auf der Bank. Meine Kinder leben in besten Verhältnissen und sind gesund. Ich erfreue mich bester Gesundheit. Ich bin wirklich ein zufriedener Mann.“ Also ging er zu dem Haus des Christen und verlangte das Feld. „Ach, mein Freund“, sagte der Christ, „wenn Sie zufrieden sind, was wollen sie dann mit meinem Feld?“ Der Mann erkannte seinen Fehler und gab zu, dass er im Grunde doch nicht wirklich zufrieden war. Er musste seinen Anspruch an das Feld aufgeben.

Nur (ich wage nicht zu sagen: alle) wahre Christen wissen, was echte Zufriedenheit ist.

[Übersetzt aus: Staff and Sceptre – Six Addresses on some of the principal scenes in the life of David]