9.) Wir haben davon gesprochen, dass Israel Christus verworfen und die Herrlichkeit ihren Tempel verlassen hat. Der Herr hatte gesagt: „Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen werden“, und kein Stein würde auf dem anderen bleiben. Doch im Propheten Hesekiel haben wir ein sehr schönes Bild in Verbindung mit der Zerstörung des Tempels unter Nebukadnezar und seiner Wiederherstellung zu Beginn des Tausendjährigen Reiches.

Der Prophet sieht, wie die Herrlichkeit Gottes ihren Platz zwischen den Cherubim verlässt und über der Türschwelle des Tempels steht (Hes 10,4). Es zeigt, wie ungern der heilige und gnädige Gott seinen Wohnplatz verlässt. Es ist, als ob Er mit Flehen sein Volk bittet, ob sie seiner Heiligkeit nicht doch einen Platz unter ihnen geben wollen. Ach, es kommt keine Antwort; und zögernd verlässt Er die Schwelle und nimmt außerhalb des Tempels Platz (Hes 10,18.19). Immer noch zögert Er, und noch immer kommt keine Antwort, so dass Er den Tempelberg verlässt und hinüber zum Ölberg geht (Hes 11,22.23). Schließlich entfernt Er sich und lässt sie allein. Sein Volk wird dann in Gefangenschaft geführt, und der Tempel liegt in Trümmern.

Doch gehen wir zum letzten Teil der Weissagung, die uns den Überrest des Volkes zeigt, der – in der Vision des Propheten – aus der Gefangenschaft zurückgeführt ist (Hes 43). Das ist allein der Treue ihres gnädigen Gottes geschuldet, der in ihnen Selbstgericht und wahre Buße bewirkt. Sie sind in ihr Land zurückgeführt, jeder Stamm in sein eigenes Erbteil, und erneut ist der Tempel Gottes ihr Mittelpunkt, der mit weit größerer Herrlichkeit denn je wieder aufgebaut ist, und die Herrlichkeit, die von ihm gewichen war, kehrt in weitgehend gleicher Weise zurück, wie sie gewichen war. Gott kehrt zurück und nimmt Wohnung in jenem zukünftigen Tempel, und die Herrlichkeit wird als Decke dienen (Jes 4,5). Von Zion, der vollkommenen Schönheit, aus wird Gott leuchten, und der Name der Stadt wird sein: JAHWE SCHAMMAH, „der HERR daselbst“ (Hes 48,35). Wir haben dort den irdischen Wohnort Gottes während des Tausendjährigen Reiches. Und das Auge muss nur aufschauen, um die Herrlichkeiten der himmlischen Stadt zu sehen. Im Licht dieser Stadt werden die Nationen auf der Erde während dieser glücklichen Zeitepoche wandeln. Dann wird der „König regieren in Gerechtigkeit“ (Jes 32,1), und unser Herr Jesus wird anerkannt werden als der rechtmäßige Herrscher über die Welt, wo Er verworfen und gekreuzigt wurde.