Vers 2: Glückselig, die seine Zeugnisse bewahren, die von ganzem Herzen ihn suchen

Denn wer kann die göttlichen Zeugnisse bewahren und Gott mit seinem ganzen Herzen suchen, wenn es nicht der ist, der sich „von den Götzenbildern zu Gott bekehrt hat, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten“ (1. Thessalonicher 1,9.10). Zitieren wir die wundervolle Verheißung aus Jeremia 29,13: „Und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen.“ Die Wörter „seine“ und „ihn“ beziehen sich auf den Herrn. Es handelt sich also weder darum, menschliche Zeugnisse zu bewahren, noch, sich an einen Menschen zu binden, sondern im Gehorsam des Wortes Gottes zu wandeln. Wie wir erwähnt haben, nennt die Schrift „Zeugnis“ nicht nur die göttlichen Satzungen, sondern auch die Inhalte des Heiligtums, das Heiligtum selbst und die geschriebene Offenbarung Gottes. Wir leben in der „Haushaltung der Kirche“ und darum müssen wir den ganzen Reichtum des Christentums bewahren und Christus und Seine Versammlung kennen. Auch der, der Christus liebt, wird auch die lieben, die des Christus sind und von ganzem Herzen danach streben, sich mit denen zu versammeln, die die Zeugnis betreffende Wahrheiten bewahren. Die Gnade, die zum Heil führt, bewirkt auch die Verbundenheit der göttlichen Zeugen.

Vers 3: Die auch kein Unrecht tun, auf seinen Wegen wandeln!

Im Vers 1 haben wir „sein“ und „wandeln“, im Vers 2 „bewahren“ und „suchen“; nun haben wir „tun“ und „wandeln“. Die drei ersten Verse betonen also eine sehr feierliche Art der Gemeinschaft mit dem Herrn. Diese Gemeinschaft kann mit den Ausdrücken „Kenntnis“ und „Praxis“ zusammengefasst werden, zwei Ausdrücke, die ein unteilbares Ganzes bilden. Denn das Leben des Glaubenden ist eins: Wissen („sein“ und „bewahren“) und Tun („wandeln“ und „suchen“) sind nur die beiden unlösbaren und ebenso notwendigen Elemente, aus denen das Leben besteht. Der Vers 3 legt die Betonung auf „Seine Wege“, denn in ihnen gibt es Abwesenheit der Sünde/kein Unrecht. „Gott, dein Weg ist im Heiligtum!“ (Psalm 77,14), und weiter: „Majestät und Pracht sind vor seinem Angesicht, Stärke und Herrlichkeit in seinem Heiligtum“ (Psalm 96,6). In seinen Wegen zu wandeln, ist das Zeichen, dass wir in ihm bleiben: „Wer sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt ist“ (1. Johannes 2,6).