Ich will dich erheben, HERR, denn du hast mich emporgezogen (Psalm 30,2).

Dieser Psalm ist ein Lied zur Einweihung des Tempels, dem Haus Gottes. Die Juden verbinden diesen Psalm daher mit dem zweiten Tempel als auch mit der Reinigung unter den Makkabäern, Chanukka, einem Fest, das im Dezember gefeiert wird. Wir finden einen Hinweis dazu in Johannes 10,22. Es ist auffallend, wie in diesem Psalm eine enge Verbindung skizziert wird zwischen Gottes Güte einerseits und der Tiefe, in der sich David befand, andererseits. Ist es etwa anders mit dem Gläubigen heutzutage?

Man kann allerdings auch eine prophetische Linie ziehen hin zu zukünftigen Ereignissen, wenn die Juden in einem wiedererbauten Tempel dienen werden. Der Antichrist wird dann sein wahres Gesicht zeigen, und es wird eine große Drangsal anbrechen. Die Juden werden zu Gott rufen, wie David das in Vers 9 getan hat. Am Ende dieses Psalms sehen wir, wie Gott eingreift und Wiederherstellung gibt: eine Illustration des zukünftigen Friedensreiches.

Der Psalm spricht natürlich auch von dem wahren David, unserem Herrn Jesus, von seinem Herabsteigen ins Grab und von den herrlichen Folgen seines Werkes für uns. Er ist derjenige, der den Lobgesang anstimmt in der großen Versammlung, der Gott lobt inmitten derer, die Er seine Brüder nennt. Stimmen wir in diesen Lobgesang ein? Das ist alles gegründet auf dem Tod und der Auferstehung von Christus.

Schließlich dürfen wir sicher auch an persönliche Erfahrungen denken, die wir als Gläubige in der Schule Gottes erleben. Gott ist es seiner Ehre schuldig, jedes Selbstvertrauen und jeden eigenen Ruhm und Selbstverherrlichung wegzunehmen, um dies danach alles durch ein Vertrauen in Ihn zu ersetzen, einer Verehrung seines Namens. Das wird in den letzten Versen herrlich skizziert.