Peitsche und Geißel mögen gerecht sein, aber das Herz eines Menschen wird damit nicht gewonnen. Nicht Gerechtigkeit soll herrschen unter den Heiligen, sondern die Gnade Gottes herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben.

Ach, wie viele Sünden hätten abgewaschen und vergeben werden können (Johannes 13) und sind behalten worden! Wie viele Brüder, die für Gott und die Heiligen hätten zurückgewonnen werden können, sind für immer entfremdet worden, weil man nur auf das Gewissen eingehämmert und nicht gesucht hat, das Herz zu gewinnen – ja, ich möchte sagen, nicht um das Herz geworben hat!

Man kann das Böse nicht überwinden, wenn man es nicht mit dem Guten überwindet. Wir sind rasch dabei, den Richterstuhl zu besteigen und Gericht zu üben, aber indem wir das tun, vollbringen wir kaum das demütige Werk des Meisters.

Wie wenig haben wir bis jetzt verstanden, dass einfach in Gerechtigkeit zu handeln – auf absolut gerechte Weise, wie ich voraussetze – nicht die Wiederherstellung der Seelen bewirkt; dass Gericht, mag es noch so maßvoll und nach der Wahrheit sein, die Herzen nicht anrührt, nicht besänftigt und sie nicht unterwürfig macht, so dass sie Unterweisung annehmen, diese Herzen, die durch die Tatsachen zeigen, dass sie nicht auf ihrem rechten Platz vor Gott sind.

Der Mensch besteht nicht nur aus Gewissen; wird das Gewissen erreicht, nicht aber das Herz, so wird das geschehen, was bei dem ersten Sünder unter den Menschen geschah – er wird sich unter den Bäumen des Gartens zu verbergen suchen, um jener Stimme zu entgehen, die ihm unangenehm ist.