Steh auf, uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Güte willen! (Psalm 44,27)

Den Anfang des Psalms könnten wir einen Rückblick in die Vergangenheit nennen. Das Volk sagt hier: „Unsere Väter haben uns erzählt.“ Danach sehen sie in allem Gottes Werk und Gottes Güte. Deine Rechte, dein Arm, das Licht deines Angesichts hat sie das Land in Besitz nehmen lassen. Nicht durch eigene Kraft, sondern weil du Wohlgefallen an ihnen hattest. Ein gewaltiges Zeugnis! Es ist immer gesegnet, auf Gottes Treue in der Vergangenheit zu sehen, auch wenn es, was uns betrifft, entmutigend ist. Aus Vers 10–17 zeigt sich, dass das jetzt alles verloren ist.

Lasst uns nun einen Augenblick an die Gemeinde Gottes, die Kirche, denken. Was für ein herrlicher Zustand zu Anfang können wir erkennen (siehe Apg 2). Es ist alles Gottes Werk, das durch den Heiligen Geist zustande gebracht wurde. Aber wie ist es heute? Damals gab es eine sichtbare Einheit der Kinder Gottes. Das Gebet des Herrn Jesus wurde erhört, dass sie eins sein sollten (Joh 17,21). Und jetzt? Es muss zu unserer Beschämung und Demütigung gesagt werden, dass alles zertrennt ist. Gottes Kinder sind zwar eins in Christus, im Vaternamen (Joh 17,17) – und das kann durch unsere Untreue nicht ungeschehen gemacht werden.

Wo aber ist die sichtbare Offenbarung davon? Ebenso wie in unserem Psalm können wir von einem herrlichen Anfang zeugen und müssen anerkennen, dass viel durch eigene Schuld verloren gegangen ist, durch das Verlassen des Herrn. Wir sind oft zum Spott und Hohn derer, die uns umringen!

Doch mit dem Bekenntnis der Schuld erklingt auch das Vertrauen auf Gott: „Dies alles ist über uns gekommen, und wir haben dich nicht vergessen!“

Erlöse uns um deiner Güte willen!