Ich aber, ich will in dem HERRN frohlocken, will jubeln in dem Gott meines Heils (Hab 3,18).

Über diesem Psalm steht: Ein Maskil [eine Unterweisung]. Es ist scheinbar die Absicht, dass wir aus diesem kurzen Psalm etwas lernen. David hat in jedem Fall viel gelernt. David war während seiner Flucht bei dem Haus von Ahimelech angekommen, ohne Essen oder Bewaffnung. Und Ahimelech hat ihn mit dem Nötigsten versorgt.

An diesem Tag war einer der Diener Sauls vor Ort. Er hieß Doeg, ein Edomiter, der der Aufseher der Hirten Sauls war. Er hatte alles gesehen und gehört. Später verrät dieser David gegenüber Saul und sagt: Ich habe gesehen, dass der Sohn Isais nach Nob kam, zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs. Dieser rief den Herrn für ihn an und gab ihm Wegzehrung. Auch das Schwert Goliaths gab er ihm.

Als Folge dieses Verrats gab Saul Doeg den Auftrag, Ahimelech und die 84 anderen Männer, die das leinene Ephod trugen, zu ermorden.

David war am Ende seiner Kräfte und verfluchte Doeg: „Gott wird dich auch zerstören für immer; er wird dich fassen und herausreißen aus dem Zelt und entwurzeln aus dem Land der Lebendigen.“ Warum? Was wollte David den Lesern dieses Psalms damit klarmachen? „Sieh den Mann, der Gott nicht zu seiner Stärke machte, sondern auf die Größe seines Reichtums vertraute, durch sein Schadentun stark war!“ Darauf ist sein Auge gerichtet. Doeg handelte in eigener Listigkeit. Er vertraute auf seinen eigenen Reichtum.

David war Hirte gewesen; Doeg war der Oberste der Hirten Sauls. David hatte in der Stille des Feldes die Stimme Gottes verstehen gelernt; Doeg hatte im Rummel des Stalls die Stimme des Reichtums gehört. David sollte später „der Mann nach dem Herzen Gottes“ werden; von Doeg hören wir hiernach nichts mehr.

Wie groß ist es deswegen, David singen zu hören:

„Ich aber bin wie ein grüner Olivenbaum im Haus Gottes; ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewig.“