Simson ging hin und fing dreihundert Schakale; und er nahm Fackeln und kehrte Schwanz an Schwanz und tat eine Fackel zwischen je zwei Schwänze in die Mitte, und er zündete die Fackeln mit Feuer an. Und er ließ sie los in das stehende Getreide der Philister und zündete sowohl Garbenhaufen als stehendes Getreide und Olivengärten an. (Richter 15,4–5)

Etliche Philiser waren zur Hochzeit zwischen Simson und seiner Braut geladen. Simson hatte ein Rätsel aufgegeben, was die Philister nur durch eine rabiate Methode herausbekamen: Sie drohten der Braut, sie würden sie und das Haus ihres Vaters verbrennen, wenn sie das Rätsel nicht verraten würde (Richter 14,16). Sie luchste Simson das Rätsel ab und verriet es – und Simson ging wutentbrannt während der Feierlichkeiten nach Hause. Später musste er dann erkennen, dass seine Braut einem anderen gegeben worden war. Das beschwörte seinen Hass herauf und er ließ 300 brennende Schakale durch Garben, Getreide und Olivengärten der Philister rennen.

Wenn uns übel mitgespielt wurden, rächen wir uns auch gern schnell. Sicher fangen wir keine Füchse, die als Fackeln benutzt werden – aber unsere Worte sind wie Flammen, das unsere Widersacher verzehren soll. Wir legen das Feuer der Verleumdung und der üblen Nachrede und entschuldigen das damit, dass man uns Unrecht getan hat (vgl. Richter 15,11).

Und was ist das Ergebnis? Es ist so wie bei Simson: Der Schaden ist riesengroß. Vordergründig betraf es damals die Philister – und doch brannte das verheißene Land des Volkes Gottes. Weiter sehen wir, dass die Philister sich rächten und die ehemalige Braut Simsons und ihren Vater verbrannten (Richter 15,6). Das war die Vergeltung für das Feuer auf den Feldern. So ist es auch bei Streitigkeiten heute: Es geht hin und her und der Schaden wird immer größer.

Hüten wir uns davor, mit unseren bösen Worten ein Feuer zu entfachen, das unkontrolliert wüten und nur Unheil anrichten wird. Jakobus schreibt nicht umsonst:

Die Zunge ist ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen großen Wald zündet es an! Und die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. Die Zunge erweist sich unter unseren Gliedern als die, die den ganzen Leib befleckt und den Lauf der Natur anzündet und von der Hölle angezündet wird. (Jakobus 3,5–6).