Elia unter dem Ginsterstrauch wünscht sich den Tod an den Hals. Wie konnte der Mann Gottes plötzlich so niedergeschlagen sein? Wieso fiel er in das Loch der Depression? Und wie kam er da wieder heraus? Eine kurze Analyse. (Von der Analyse wird man nur profitieren können, wenn man den Bibeltext vorher gründlich gelesen hat.)

Ursachen

Niedergeschlagenheit hat natürlich Ursachen. Bei Elia war es elitäres Denken („Ich allein bin übrig geblieben“).

Vorgeschichte

Bei Elia ging eine extreme Stresssituation voraus. Auf dem Berg Karmel stand er allein auf weiter Flur. Einer gegen alle. Alle gegen einen. Das war sehr anspannend und belastend.

Anlass

Der Anlass für das Ginsterstraucherlebnis war eine herbe Enttäuschung. Elia erwartete Belebung und Reformation. Doch was geschah? Isebel stieß Morddrohungen aus – es war alles beim Alten geblieben.

Problemverstärkung

Als Elia die Drohung Isebels hörte, begab er sich auf die Flucht und verabschiedete sich auch von seinem Diener. Er isolierte sich.

Symptome

Er wünschte sich zu sterben, er war lebensmüde geworden.  Darum liebte er auch den Schlaf – die Schwester des Todes.

Göttliche Hilfe

Doch Gott hat Elia nicht vergessen. Die Therapie Gottes (wenn man das mal so sagen will) sah wie folgt aus:

  • Körperliche Stärkung. Der Engel des Herrn bringt Speise. Sicher tat Elia der nachfolgende Marsch auch gut. Das war etwas für seinen Körper.
  • Gesprächstherapie. Gott stellt Fragen und bringt Elia zum Reden. Das war etwas für seine Seele.
  • Veränderung von Denkmustern. Gott verweist auf die 7000 Treuen und stellt einen Nachfolger vor. Das war wichtig für seinen Geist.

Und du? Liegst du vielleicht auch unter dem Ginsterstrauch? Dann bedenke, dass es Ursachen dafür gibt. Schließe bitte – auch wenn es hart klingt – den Hochmut als Ursache nicht aus. Vermeide bitte Dinge, die dein Problem verstärken. Dazu gehört das Weglaufen vor Problemen und das Sich-Verbarrikadieren in deinem Zimmer. Das macht nichts besser. Nimm lieber die richtige Therapie in Anspruch.

Für deinen Körper: Gutes Essen und lange Spaziergänge werden dir gut tun. Eine frische Brise fegt die Spinnweben aus dem Kopf.

Für deine Seele: Rede über dein Problem. Zuerst mit deinem Gott. Dann aber auch mit einem vertrauten Menschen. Lass dir Fragen gefallen.

Für deinen Geist: Sei bereit, dein Denken und Verhalten zu verändern. Es ist schwer, Gewohnheiten zu durchbrechen. Aber es ist möglich. Das Ganze fängt im Kopf an. Vielleicht müssen wir – wie Elia – uns nur bewusst machen, dass wir nicht allein auf der Welt mit unserer (vermeintlichen) Treue sind.