Jesus Christus sitzt müde an der Quelle von Sichar. Da kommt eine Frau zum Brunnen. Der Sohn Gottes eröffnet das Gespräch, indem er die Frau um etwas Waser bittet. Er, der die Wasser in ein Tuch bindet (Spr 30,4), macht sich zum Bittsteller eines Schluckes Wassers! Die Frau wundert sich über die Frage, weil Juden nicht mit Samaritern verkehren. Aber sie hätte sich darüber wundern sollen, dass der Sohn Gottes mit ihr, der Sünderin, spricht. Wenn sie verstanden hätte, wer vor ihr saß, dann hätte sie ihn gebeten – und er hätte bewirkt, dass in ihrem Herzen eine Quelle des Wassers sprudelt.

Doch die Frau versteht die Worte des Herrn nicht. Ihre Gedanken kreisen nur um das Irdische. Deshalb muss der Herr sie zu Ihrer Erbärmlichkeit und Sündhaftigkeit hinführen – denn die Selbsterkenntnis bahnt den Weg zur Gotteserkenntnis. Der Herr legt den Finger in die Wunde: ihr unmoralisches Leben. Und tatsächlich regt sich etwas in ihrem Innern. Sie anerkennt Jesus als Prophet und spricht von dem Messias, der einmal kommen soll. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo der Herr Jesus sich ihr offenbart. Da nun auch die Jünger dazustoßen, geht die Frau weg und lässt ihren Wasserkrug stehen, denn sie hat von dem lebendigen Wasser getrunken, das der Herr ihr gegeben hat. Eine Samariterin hat den Heiland der Welt kennengelernt und wird zu einer Zeugin für ihn!