Wenn aber jemand zu euch sagt: Dies ist als Opfer dargebracht worden, so esst nicht, um jenes willen, der es anzeigt, und um des Gewissens willen, des Gewissens aber, sage ich, nicht deines eigenen, sondern desjenigen des anderen; denn warum wird meine Freiheit von einem anderen Gewissen beurteilt? (1. Kor 10,28–29).

Diese Verse machen klar, dass wir nicht nur an unser eigenes Gewissen denken müssen, sondern auch an das Gewissen der anderen. Wir sollen unser Gewissen nicht mit Sünde belasten, wir sollen aber auch dafür sorgen, dass andere nicht denken, wir würden sündigen. Denn unsere Freiheit könnte sie verführen, dasselbe zu tun (wobei sie sich anschließend Vorwürfe machen würden). Und außerdem könnten sie dahin kommen, zu sündigen, indem sie böse Dinge reden und die christliche Freiheit verlästern. Damals ging es darum, dass Fleisch gegessen wurde, das Götzen geopfert wurde; heute sind es andere Dinge.

Wir Christen haben dafür zu sorgen, dass unser kostbares Gut, die christliche Freiheit (die im Gegensatz steht zu dem Joch des jüdischen Gesetzes) nicht verlästert wird (Röm 14,16). Dazu ist es wichtig, dass wir auch mal auf etwas verzichten – wie auf Götzenopferfleisch, Wein oder was anderen immer zum Anstoß ist (Röm 14,21). Wenn das Reich Gottes aus Essen und Trinken bestünde, könnten wir das nicht. Da aber das Reich Gottes geistlich ist, können wir ruhig mal auf eine Mahlzeit verzichten (Röm 14,17).

Wenn ich meine Freiheit gebrauche und ein anderer hat damit ein Gewissensproblem, dann führt das zur Sünde und zum Straucheln und zur Verunehrung Gottes. Deshalb sollten wir bereit sein, auf Dinge zu verzichten, die uns unser Gewissen erlaubt, um andere zu schonen und sie nicht zu betrüben