Vers 58: Von ganzem Herzen habe ich dich angefleht; sei mir gnädig nach deiner Zusage!

Angesichts der feindlichen Welt findet der Gläubige seine Hilfsquelle in der flehentlichen Bitte: „Sei mir gnädig.“ Das ist der Ausdruck des gebrochenen Eigenwillens. Der vertrauensvolle Glaube stützt sich auf die Zusagen Gottes, niedergelegt in dem geschriebenen Wort. Solange der Mensch nicht von seinem Gewissen angesprochen wird wegen seiner Schuld, ist er nicht in der Lage, die Gnade und die Segnungen zu genießen, die uns durch das Wort mitgeteilt werden, um den Weg Gottes einzuschlagen.

Vers 59: Ich habe meine Wege überdacht und meine Füße zu deinen Zeugnissen gekehrt.

Der treue Diener überdenkt seine Wege jeden Tag, damit seine Füße gerichtet seien „zu den Zeugnissen Gottes“, er richtet seinen Weg nach den göttlichen Belehrungen. Wenn jeder Gläubige alle seine Wege jeden Tag im Licht Gottes richten würde, würde die Anfeindung verschwinden und es gäbe eine tiefe Furcht vor der Macht des Wortes.

Vers 60: Ich eile und säume nicht, deine Gebote zu halten.

Gemäß Vers 59 ist die Entscheidung überdacht und reiflich überlegt worden. Darum ist der darauf folgende Gehorsam auch schnell zu sehen. Losgelöst von den Dingen dieses Lebens, tut der Heilige seinen Dienst. Im Beispiel von Abraham: Er „eilte ins Zeit zu Sara ... und Abraham lief zu den Rindern und nahm ein Kalb, zart und gut, und gab es dem Knaben; und der beeilte sich, es zuzubereiten“ (1. Mose 18,6–7). Durch besondere Gnade genoss er dann die Gemeinschaft mit dem HERRN, von dem er wunderbare Mitteilungen erhielt. „Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will? ... Denn ich habe ihn erkannt, dass er seinen Kindern und seinem Haus nach ihm befehle, damit sie den Weg des HERRN bewahren, Gerechtigkeit und Recht auszuüben“ (V. 17–19). Auch in 1. Mose 22,3 unaufgeschobener Glaubensgehorsam: „Durch Glauben hat Abraham, als er geprüft wurde, Isaak geopfert“ (Hebräer 11,17).