Siehe, Gott ist mein Helfer. Psalm 54,6

In der Überschrift dieses Psalms lesen wir, dass es sich um ein „Lehrgedicht“ handelt. Das bedeutet, dass David in Worte gefasst hat, was er aus den Umständen, in denen er sich damals befand, gelernt hat. Die Überschrift verrät uns gleich dazu, wie diese Umstände genau aussahen, so dass wir uns ein gutes Bild von den Problemen machen können, mit denen David zu kämpfen hatte. Er war auf der Flucht vor König Saul und hielt sich in der Wüste Siph versteckt. Den Einwohnern dieses Landstrichs fiel jedoch nichts Besseres ein, als Saul den Bergungsort Davids bekannt zu machen.

David befand sich also in einer sehr brenzligen Situation. Was sollte er jetzt anfangen? Das ist genau das, was wir in diesem Lehrgedicht zu hören bekommen.

Das Erste, was David tut, ist beten: Er bringt seine Situation zu dem Herrn. Gebet sollte auch unsere erste Reaktion in jeder Lebenslage sein.

Nachdem David gebetet hat, fleht er zu Gott, sein Gebet zu erhören. Auch wir müssen lernen, in unseren Gebeten durchzuhalten, bis dass Gott uns seine Antwort gibt.

Während des Gebets geschieht etwas Besonderes: David entdeckt, was ihn von seinen Verfolgern unterscheidet. Sie rechnen nicht mit Gott, während David gerade weiß, dass Gott sein Helfer ist! Was für ein Vorrecht, mit diesem Wissen durchs Leben gehen zu dürfen. Auch wenn es schon mal schwierig ist, dürfen wir mit voller Freimütigkeit sagen: „Gott ist mein Helfer“; und aus diesem Bewusstsein heraus dürfen wir dann nach seiner Rettung Ausschau halten.