Wir lesen auch: „Durch welchen Willen wir geheiligt sind durch  das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi“ (Heb 10,10). Im Hebräerbrief geht es immer um die Heiligung durch das Blut am Kreuz. Dort geschah ein vollkommener Bruch zwischen Gott und der Welt. Und der Gläubige ist für Gott abgesondert. Hebräer 10,10 zeigt eine zweifache Grundlage für die Heiligung: Gottes Willen und Christi Opfer. Und drittens bekommen wir – und das ist die praktische Seite – den Heiligen Geist als den, der es tatsächlich bewirkt, der die unmittelbar wirkende Kraft in uns ist. „Auserwählt durch Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Blutbesprengung Jesu Christi“ (1. Pet 1,2). Ein neues Leben wird uns in Christus mitgeteilt. „Wer den Sohn hat, hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht“ (1. Joh 5,12). Er spricht natürlich von dem geistlichen Leben. Jemand, der den Sohn nicht hat, hat überhaupt kein Leben.

Du sagst: Vielleicht wissen das nicht alle. Es wird  allgemein gelehrt, dass man wiedergeboren wird, aber das wird als eine Veränderung des alten Menschen betrachtet. Sie sagen, dass du zuvor Leib, Seele und Geist warst und dass du auch danach nur Leib, Seele und Geist bist, nur in einem veränderten Zustand und man sagt, es sei eine Übertreibung von irgendetwas weiterem zu sprechen, von zwei Naturen, von einer neuen Natur, die hinzugefügt wird. Doch Christus, unser Leben, ist etwas völlig Neues, was selbst Adam in seinem Zustand der Unschuld nicht hatte. Und dies ist tatsächlich der Grundsatz der Heiligkeit: Was aus Gott geboren ist, ist etwas Heiliges. Wir sind „wiedergeboren ... durch das lebendige und bleibende Wort Gottes“ (1. Pet 1,23). Denn das Wort Gottes bleibt wirklich in Ewigkeit, es ist etwas völlig Neues. In der Welt der Unbekehrten ist es überhaupt nicht vorhanden. Daher unterbricht der Herr Nikodemus, indem er sagt: „Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh 3,3). Er muss aus Wasser und Geist geboren werden. Ich hoffe, dass viele dies wissen, aber wo Unkenntnis hierüber besteht, wird sich das allmählich in irgendeiner Form auswirken und es bedeutet eine völlige Veränderung, wenn ich deutlich anerkenne, dass Christus in mir lebt und dadurch ein neuer Mensch da ist, der Gott lebt.

Christus ist dieses ewige Leben, das bei dem Vater war und das geistlich unser Leben wird. Das ist nichts, was im Menschen oder vom Menschen ist. Das gibt ihm seine wahre Beschaffenheit. „Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben betreffend das Wort des Lebens. Und das Leben ist offenbart worden und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist.“ Wir haben das ewige Leben in der Person des Sohnes vom Himmel herabkommen sehen. Er wurde Mensch. So lesen wir bei Johannes: „Das Leben war das Licht der Menschen.“ Das wird dort betont. Das ist nicht das Leben der Engel. Das ist ein Satz, den man wechselseitig umkehren kann, d.h. dass das Licht und das Leben der Menschen einander vollkommen entsprechen, wobei das eine vom anderen bekräftigt werden mag.

Als Christus in der Welt war zeigte sich alles, was zunächst einfaches Versagen war, als Feindschaft gegen Gottes eigenen Sohn. Er entfaltete göttliche Güte und Kraft und das ganze Wesen göttlicher Gnade, aber das machte Gott kund und das wollte der Mensch um keinen Preis haben. Er sagt: Sie haben sowohl mich als auch meinen Vater gehasst (Joh 15,24). Er wurde in seinem Wort und auch in seinem Werk verworfen wie uns in Johannes 8 und 9 gezeigt wird. Somit ging es nicht allein um Versagen und Sünde. Schon bevor er kam hatte es beides reichlich gegeben. Es ging darum, dass Gott selbst den Menschen in Güte kundgemacht wurde und weil er Gott war, wollten sie ihn nicht haben. Die Welt ist auf diese Weise geprüft worden und das Ergebnis ist folgendes: Der gefallene aus dem Paradies ausgewiesene Mensch hat Gott – soweit der Mensch das vermochte – aus der Welt ausgewiesen, in die er in Gnade kam, während sie sich in Sünde und Verderben befand, in die der Mensch verfallen war als er aus dem Paradies ausgewiesen wurde. Und somit will die Welt jetzt niemanden ertragen, der Christus gleicht. Sie wird viele Christen ertragen mit einem liebenswürdigen Christen wird sie auskommen, aber ein Christ ist dazu berufen treu zu sein. Denke daran, dass der Christ zwei Naturen hat und wenn er mit der Welt auskommt, dann geht der Christ zur Welt, denn die Welt kann nicht zum Christen kommen, da sie nur eine Natur hat.

Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott. So sagt die Welt: Wir wollen ihn nicht haben. Es heißt: „Der sich selbst hingegeben hat, damit er uns herausnehme aus dem gegenwärtigen bösen Zeitlauf“ (Gal 1,4). So sehe ich den Einen, den Menschen, den die Welt verwarf, an dem Gott aber sein Wohlgefallen hatte. Und Gott sagt: Ich muss meine Vorsätze der Gnade ausführen; und er sagt zu Christus: Komm und setze dich zu meiner Rechten bis ich sie ausführe. Dorthin ist er gegangen und die Welt sieht ihn nicht mehr.