Ich will Zuflucht nehmen zum Schatten deiner Flügel, bis das Verderben vorübergezogen ist (Ps 57,2).

David schrieb diesen Psalm in der Höhle Adullam. Er war auf der Flucht vor König Saul, der ihn töten wollte, weil er wusste, dass David an seiner Statt König werden würde. Die Gefahr war unmittelbar gegenwärtig. Saul und seine Soldaten waren in der Nähe der Höhle, und Saul ging sogar hinein. Abgeschnitten von jeglicher Hilfe von außen rief David zu Gott: „Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig!“ Er hatte großes Glaubensvertrauen. Die Worte: „Ich will Zuflucht nehmen zum Schatten deiner Flügel, bis das Verderben vorübergezogen ist“, zeugen davon. David wusste sicher, dass der Herr ihn erlösen würde.

Dies ist ein Beispiel für uns. Die größte Not ist die unserer Sünden. Wenn du das empfindest und der Heilige Geist dich von der Größe deiner Schuld vor Gott überzeugt hat, rufe dann in gläubigem Vertrauen nach seiner Gnade und du darfst wissen, dass Er dir um Christus willen alle Sünden vergibt und dich als sein Kind annimmt.

Auch Kinder Gottes kommen oft in allerlei Prüfungen. Sogar so, dass jede Aussicht auf Rettung fehlt. Dann gibt es nur eine Zuflucht: der Schatten seiner Flügel, in dem wir uns verbergen dürfen. So wie junge Vögel unter den Flügeln der Mutter sicher sind, dürfen wir bei Gott, dem Allerhöchsten, der über allem steht und es für uns vollenden wird, Schutz suchen. Zu Ihm rufen wir in der Gewissheit, dass Er das Unheil wegnehmen wird oder aber uns aus dem Unheil wegnehmen wird. In dem letzten Fall wissen wir, dass das Leiden dieser Zeit nicht wert ist, verglichen zu werden mit der Herrlichkeit, die uns im Vaterhaus wartet.