Das Gebet, der Ausdruck der Gemeinschaft, der Weisheit und des Lichts

Lamed, Mem, Nun (Verse 89 bis 112)

Um im Heiligen Geist beten zu können, wie Judas es ausdrückt (Vers 20), muss man mit Christus durch sein Werk am Kreuz eins sein (Epheser 5,30–31), den Christus empfangen haben, der „Gottes Weisheit“ ist (1. Korinther 1,24), und im Licht wandeln (1. Johannes 1,7).
Das ist die Belehrung, die aus den Strophen Lamed, Mem und Nun hervorgeht.

Gemeinschaft, Weisheit und Licht begleiten uns von jetzt an bis zum Ende des Psalms, dessen zwei letzte Strophen Schin und Taw den Charakter eines vollkommenen Mannes Gottes zeigen.

Es ist schön, zu sehen, wie das Gebet in der Strophe Lamed die Wahrheit der Verbundenheit ausdrückt. Dieses Wort soll uns die Liebesaussage der Sulamithin aus dem Hohelied näherbringen: „Ich bin meines Geliebten.“ Sicher, in diesem Psalm kann es nicht um die Frage der Gemeinschaft gehen, die besteht, seitdem ein Mensch in der Herrlichkeit ist; eine Stellung, die für immer das Teil der Versammlung ist. In Vers 94 geht es um die Lebensverbundenheit eines Heiligen des Alten Testamentes mit Gott, denn das göttliche Leben wurde den Gläubigen schon in den Haushaltungen vor Pfingsten gegeben. W. Kelly hat es so geschrieben: „Zu aller Zeit und auch noch heute ist dem Gläubigen eine neue Natur gegeben worden. Mit anderen Worten: Es handelt sich nicht nur um den Glauben, sondern um ein neues Leben“ (La doctrine du Nouveau Testament sur le Saint Esprit, Seite 9).

Abgesehen davon lasst uns nicht vergessen, dass das Teil der Heiligen, die die Braut bilden, auf eine andere Art und Weise kostbar ist. Die Taufe des Geistes, der Siegel des Geistes, die ewige Wohnung des Geistes im Gläubigen besitzen diese erst seit Pfingsten. Darum wird jeder Christ dazu angehalten, die Praxis seiner Verbundenheit mit Christus nach Epheser 5,30 und 32 und Hebräer 2,11 zu prüfen. Diese beiden Stellen des Neuen Testamentes zeigen die beiden Seiten unserer Stellung, nämlich die Seite der Braut und die der priesterlichen Familie. Der Psalmist kannte diese Dinge nicht, denn sie waren nicht für die Gläubigen dieser Haushaltung bestimmt.

Die Strophen Lamed, Mem und Nun lassen uns nun fortschreiten in dem Wachstum des Menschen Gottes bis hin zu seiner ganzen Fülle, ein Aspekt, der in den beiden letzten Strophen Schin und Taw untersucht werden wird. Die Quelle dieses Wachstums wird in der „dreifachen Wahrheit“ gesehen: Gemeinschaft, Weisheit und Licht. Die Verse (94, 98, 105) stellen diese Gewissheiten dar: „Ich bin dein“, „immer ist es bei mir“, „dein Wort ist eine Leuchte“.