Gedenke dessen: Der Feind hat den HERRN verhöhnt, und ein törichtes Volk hat deinen Namen verachtet (Ps 74,18).

Der Tempel ist verwüstet. Das Zentrum des Gottesdienstes des Volkes Israel liegt in Schutt. Diese Situation geht Asaph sehr zu Herzen. Deswegen betet er: Gedenke deiner Gemeinde.

Dennoch liegt die Betonung in seinem Gebet nicht auf dem Elend des Volkes Israel. Was ihn noch mehr betrübt, ist, dass Gottes Name von den Widersachern durch den Dreck gezogen wird. Er wird verhöhnt! Das ist noch viel schlimmer. Darum ruft er in diesem Psalm mehrmals aus: Herr, tu etwas! Es geht um Deine Ehre! Lass Deinen Namen nicht länger entehrt werden. Wie wertvoll sind solche Menschen wie Asaph, die in solchen Umständen die Ehre Gottes suchen.

Heutzutage ist das nicht anders. Die Christenheit ist ein Trümmerhaufen zur Unehre Gottes. Durch allerlei Einflüsse von außen, aber auch, wie in der Zeit Asaphs, von innen heraus. Vielleicht kommen die meisten Äußerungen, die in der Christenheit zu hören sind, von Menschen, die Gottes Autorität in seiner Versammlung nicht anerkennen. Der Vergleich, den Asaph macht, mit dem Auseinanderhauen eines Dickichts dürrer Äste, gleicht sehr der Zerteiltheit, die in der Gemeinde Gottes verursacht wurde. Lasst uns daher den Aufruf dieses Psalms zu Herzen nehmen und mit Asaph einstimmen: Der Feind verhöhnt deinen Namen, Herr! Wenn wir uns bewusst machen, dass das nicht so sehr für uns, sondern vor allem für den Herrn schrecklich ist, was wir Menschen verursachen, können wir nach Gottes Willen beten. Der Herr Jesus selbst, der sein eigenes Leben für die Versammlung gegeben hat, hat um Einheit unter Gläubigen gebetet. Das sollte uns anspornen. Rechne damit: Der Herr verlangt danach, dass wir bei unseren Gebeten von dem Motiv geleitet werden, dass Er verherrlicht werde.