Ein Becher ist in der Hand des Herrn (Ps 75,9).

Es ist deutlich zu spüren, dass Asaph weiß, dass der Becher des Zornes Gottes schrecklich ist. Dieser Becher ist zum Glück an ihm vorbeigegangen. Das wünscht er jedem. Darum ruft er die Gottlosen und Übermütigen dringend auf, sich zu bekehren, damit der Becher auch an ihnen vorübergeht. Asaph ist darin für uns ein gutes Vorbild. Genau wie der Herr Jesus sucht er das Gute für Gottes Feinde. Gottes Gericht ist gerecht und ehrfurchterweckend. Gottes Heiligkeit rechnet darin mit aller Gottlosigkeit ab, und das zu Recht. Auch dafür hat Asaph ein Auge. Wegen Gottes Ehre hält er nach dem Gericht über die Gottlosen Ausschau und auch nach der Verherrlichung der Gerechten.

Nicht nur Asaph, sondern auch der Herr Jesus redet über den Becher in Gottes Hand. Doch der Herr Jesus ist selbst Gott. So kennt Er wie kein anderer den Unterschied zwischen Gottes Heiligkeit und der Gottlosigkeit. Deswegen weiß Er auch, wie schrecklich Gottes Gericht über die Sünde ist. Das hat Ihn in äußerster Not zu der flehentlichen Bitte getrieben: „Abba Vater, alles ist dir möglich, nimm diesen Kelch von mir weg!“ Es ist beeindruckend, Ihn unmittelbar danach sagen zu hören: „Doch nicht was ich will, sondern was du willst.“ Freiwillig hat Er Gottes Gericht für dich und mich getragen. Er hat den Kelch vollständig geleert. Wenn wir das Werk der Versöhnung des Herrn auf Golgatha vollständig angenommen haben, ist der Becher nicht mehr für uns. Wir dürfen jetzt aus einem anderen Becher trinken. Und gemeinsam mit Asaph dürfen wir ausrufen: „Wir preisen Dich, o Gott!“ Wie wird der Herr es schätzen, wenn wir gemeinsam mit anderen Gläubigen den Becher der Erlösung trinken und an Ihn denken und an das, was Er durchlebt hat. So hat Er es von uns erbeten.