Jesaja 7,1 bis 8,4 bilden eine zusammenhängende Prophezeiung, die nachfolgend kurz beleuchtet werden soll.

Der König Ahas war ein gottloser König das Südreiches. Gegen ihn kämpften der König des Nordreiches (Pekach) und der König von Syrien (Rezin). Diese wollten Ahas, den Nachkommen Davids, absetzen und Tabeal zum König machen (Jes 7,6). Ahas hat große Angst vor diesem Bündnis (Vers 2).

Jesaja wird mit seinem kleinen Sohn zu dem König Ahas geschickt (Vers 3): Ahas braucht keine Angst vor Rezin und Pekach haben. Es waren nur rauchende Brandscheitstümpfe, die bald zu Asche werden würden (Vers 4). Ahas soll Gott vertrauen und ein Zeichen von ihm als Bestätigung fordern, dass Gott wirklich helfen und Juda und die Dynastie Davids erhalten würde.

Doch Ahas will nicht (Vers 12). Ihm fehlt der Glaube. Darum würde Gott selbst dem Haus Davids (es ist zu beachten, dass Ahas in Vers 13 nicht persönlich angesprochen wird) ein Zeichen geben: Eine Jungfrau würde schwanger werden und einen Sohn gebären. Dieser Junge war das Zeichen dafür, dass Gott mit seinem Volk war. Darum sollte sein Name „Immanuel“ heißen (Vers 14). Die Erfüllung dieses Verses geschah einige Hundert Jahre später in Christus (Matthäus 1,23).

Dann verkündet Jesaja – und vielleicht zeigt er dabei mit seinem Finger auf seinen kleinen Sohn Schear-Jaschub – eine Prophezeiung, die mit seinem eigenen Sohn zusammenhängt und sich in wenigen Jahren erfüllen sollte: Bevor der Junge feste Speise zu sich nehmen würde, würden die Soldaten des Nordreiches und von Syrien aus seinem Land verschwunden sein (Vers 15ff.).

Jesaja prophezeit, dass Juda es selbst mit dem König von Assyrien zu tun bekommen würde (Vers 18ff.). Warum das denn? Das wird deutlich, wenn man die historischen Berichte in 2. Könige 16 und 2. Chronika 29 nachliest. Ahas vertraute nicht Gott, sondern bat den König Assyrien um Hilfe. Dieser besiegte auch tatsächlich die beiden Feinde des Königreiches Juda – aber schließlich wandte Assyrien sich gegen Juda selbst. Juda bekam es aber nicht nur mit der „Biene“ Assyrien zu tun, sondern auch mit der „Fliege“ Ägypten. Gott wählt als Bilder für diese beiden Nationen Tiere aus, die stören, aber nicht töten. Denn die Feinde würde Juda und das Haus Davids zwar schwer bedrängen, aber nicht vernichten. Dafür bürgt „Immanuel“!

Dann schreibt Jesaja unter Zeugen auf eine große Tafel eine Botschaft. Einige Monate später wird die Botschaft durch die Geburt des zweiten Sohnes von Jesaja unterstrichen, der einen interessanten Namen bekommt. Bevor der Junge seine Eltern anreden würde, würde Assyrien die beiden Verbündeten – Syrien und Israel (das Nordreich) – geschlagen und Beute weggeführt haben (Jes 8,1–4).