David und seine Männer waren eine Zeit lang von zu Hause fort gewesen. Als sie zurückkommen, finden sie zu ihrer Überraschung und Bestürzung ihre Stadt niedergebrannt, ihren Besitz gestohlen und – was das Schlimmste ist – ihre Frauen und Kinder verschleppt. Nachdem sie sich etwas von dem Schock erholt haben, beginnen sie die Verfolgung der amalekitischen Eindringlinge. Sie finden einen halb verhungerten, allein gelassenen Sklaven – einen Ägypter – auf dem Feld, der ihnen, nachdem er gegessen hat und zu neuem Leben erwacht ist, verspricht, sie zu dem Lager der Plünderer zu führen. Doch vorher verlangt er David den Schwur ab, ihm nicht das Leben zu nehmen und ihn nicht an seinen alten Herrn auszuliefern. Sie überraschen ihre Feinde mitten in ihrer Siegesfeier. Die meisten von ihnen werden erschlagen, und David erobert alles zurück: die Frauen, die Kleinen und den ganzen gestohlenen Besitz.

Als Davids Männer diesen jungen Ägypter entdecken, bringen sie ihn zu David. So sind wahre Diener des Herrn immer bemüht, sowohl Sünder als auch Gläubige zu dem Herrn selbst zu bringen, weil sie wissen, dass keiner außer Ihm in der Lage ist, ihren verschiedenen Bedürfnissen zu entsprechen.

David garantiert dem Ägypter daraufhin Sicherheit. Danach erst tritt er in den Dienst Davids. „Und David sprach zu ihm: Willst du mich zu dieser Schar hinabführen? Und er sprach: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht töten noch mich der Hand meines Herrn ausliefern willst, so will ich dich zu dieser Schar hinabführen“ (1. Sam 30,15).

Beachte die Reihenfolge: die Sicherheit der Errettung zuerst und danach der Dienst. Nicht zuerst Dienst und dann Sicherheit. Der junge Mann will keinen Finger im Dienst für David krümmen, bevor er nicht die Gewissheit seiner eigenen Sicherheit hat. Das war weise von ihm. Bist du auch so weise, mein Freund? Hast du die Gewissheit deiner Errettung? Wenn nicht, ist es nicht deine Sache, sogenannte „christliche Arbeit“ zu tun. Sicherheit kann man nicht durch Dienst gewinnen, auch wenn Millionen Menschen das glauben. „Durch Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens ... Nicht aus Werken, damit niemand sich rühme“ (Eph 2,8–9). Wenn Menschen durch Werke gerettet würden, wäre der Himmel ein jämmerlicher Ort. Ich sage dir, warum: Der Himmel wäre voller Angeber. Man hört hier unten schon so viel Angeberei und Prahlerei, dass es einem den Magen umdreht. Wie herrlich, einmal an einem Ort zu sein, wo es keine Prahlerei gibt! Wenn Sünder so gerettet werden, wie es manche Menschen predigen und die meisten Menschen annehmen, dann würden wir vielleicht folgende Unterhaltungen im Himmel zu hören bekommen:

„Wer bist du?“

„Ich lebte zu der Zeit als Noah seine Arche baute.“

„Und wie hast du es hierhin geschafft?“

„Das kann ich dir sagen. Ich hatte sehr viel Mitleid mit Noah und habe mich sehr für seine Arbeit interessiert. Ich habe einige Wochen umsonst an der Arche mitgearbeitet und habe einige Tausend Meter Holz und so manches Fässchen Nägel gespendet. So bin ich hierhin gekommen.“

Solche Prahlerei würde man von allen Seiten hören; jeder würde sich selbst loben und seinen Nachbarn übertrumpfen. Gott sei Dank wird es dort keine Prahlerei geben. „Wo ist denn der Ruhm? Er ist ausgeschlossen worden. Durch was für ein Gesetz? der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. Denn wir urteilen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke“ (Röm 3,27–28).

Werke folgen dem Glauben. Der Ägypter dient, nachdem er die Gewissheit seiner Errettung hat. Wir glauben und sind gerettet, ohne Werke. Dann beginnen wir zu dienen. Die Schrift sagt: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Eph 2,10). Doch es gibt viele, die versuchen zu dienen, bevor sie die Errettung haben. Erst muss ein Baum da sein, bevor du nach Früchten Ausschau halten kannst. Hat schon mal jemand Äpfel von einem Telefonmast gepflückt? Unbekehrte Menschen sind so tot wie ein Telefonmast. Die Bibel beschreibt sie als „tot in Vergehungen und Sünden“.

Der junge Ägypter genoss die Gewissheit seiner Sicherheit. Davids Schwur garantierte sie ihm. Und er vertraute David. Nur die Stimme Gottes kann uns Gewissheit geben. Und die Schriften sind die Stimme Gottes. Hör zu: „Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes“ (1. Joh 5,13). „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben“ (Joh 3,36).