„Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tode, so wird er bitten, und er wird ihm das Leben geben, denen, die nicht zum Tod sündigen. Es gibt Sünde zum Tode; nicht für diese sage ich, dass er bitten solle.“     1. Johannes 5,16

Ein Gläubiger kann derart sündigen, dass sein Vergehen den Tod zur Folge haben muss. Ist solch eine „Sünde zum Tod“ geschehen, soll keine Fürbitte erfolgen, um den Betreffenden vor dem Sterben zu bewahren. Doch gibt es auch den Fall, wo ein Gläubiger durch die Zucht Gottes an den Rand des Todes gebracht wird, ihm aber durch die Gebete der anderen das Leben „gegeben“ werden kann.

So ernste Handlungen Gottes in Seinen Regierungswegen sind sicher sehr selten. Und doch gibt uns die Schrift auch hier Beispiele, die uns helfen können, den heutigen Vers besser zu verstehen. In dem Leben Moses finden wir beide Fälle – Sünde zum Tode und Sünde nicht zum Tode - illustriert:

1. Als Mose den Felsen gegen die Anweisung Gottes schlug (4. Mose 20,11), war dies in den Augen Gottes so verwerflich, dass Er ihm nicht erlaubte in das verheißene Land zu kommen – Mose musste vorher sterben. Sein Flehen konnte an diesem Entschluss Gottes nichts mehr ändern (vgl. 5. Mose 3,23–26). Das kann man mit der „Sünde zum Tod“ verbinden.

2. Als Mirijam und Aaron gegen Mose redeten, weil er sich eine kuschitische Frau genommen hatte, schlug Gott Mirijam mit Aussatz. Diese Krankheit hätte über kurz oder lang zum Tod geführt. Doch hier ließ Gott sich erbitten. Auf das Gebet Moses hin schenkte Er Genesung (vgl. 4. Mose 12,1.10.13.14). Ihre Sünde hatte zwar ihr Leben in Gefahr gebracht, musste aber nicht den Tod zur Folge haben. Sie hatte also keine Sünde zum Tod begangen.