Gott hatte Abraham mitgeteilt, dass es sehr ernst um Sodom und Gomorrha stand (1. Mo 18,20.21). Abraham setzte sich daraufhin für Sodom ein, weil er wusste, dass Lot und seine Familie dort wohnten (1. Mo 18,22–33). Er bat Gott darum, die Stadt Sodom nicht zu vernichten, wenn sich 50 Gerechte darin fänden. Gott stimmte zu. Abraham ging bei der Anzahl der Gerechten immer weiter herunter, bis er schließlich die Zahl 10 erreichte. Dann, nachdem er sechsmal gebetet hatte, beendete Abraham seine Fürbitte für Sodom.

Warum blieb Abraham bei der Zahl 10 stehen und „handelte“ nicht noch weiter herunter? Vielleicht rechnete er damit, dass die Familie Lots allesamt Gerechte waren (Lot und seine Frau, zwei ledige Töchter, seine verheirateten Töchter mit Schwiegersöhnen und seine Söhne – das wären mindestens zehn Personen; vgl. 1. Mo 19,12). Aber Lot war nicht wie Abraham, der seinem Haus befahl, den Weg des Herrn zu bewahren (1. Mo 18,19). Auch war er kein Zeugnis für die Menschen in Sodom. Und so war Lot in der Tat der einzig Gerechte in dieser Stadt (vgl. 2. Pet 2,7). Abraham hätte also bis auf eine Person in der Fürbitte heruntergehen müssen – worauf Gott doch auch sicher eingegangen wäre. Denn wir lesen in Jeremia 5,1: „Durchstreift die Gassen Jerusalems, und seht doch und erkundet und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue sucht – so will ich ihr vergeben.“

War das Gebet Abrahams nun umsonst? Nein! Denn unser Gott ist gnädig. Auch wenn das Gericht von Sodom nicht abgewendet werden konnte, so ließ Gott den Gerechten nicht mit den Gesetzlosen umkommen – gerade so, wie es Abraham vor Augen hatte (1. Mo 18,23). „Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene verdarb, da gedachte Gott an Abraham und entsandte Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in denen Lot gewohnt hatte“ (1. Mo 19,29).

Beten wir (doch vermehrt) für unsere Angehörigen! Beten wir darum, dass sie zum Glauben an Jesus Christus kommen! Beten wir, dass sie als Glaubende vor dem Bösen bewahrt werden! Und das dürfen wir in dem Bewusstsein tun, dass Gott unsere Bitte gnädig annehmen wird.