Jetzt ist meine Seele bestürzt, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn auch wiederum verherrlichen. (Johannes 12,27–28)

Der Herr hatte davon gesprochen, dass das Weizenkorn in die Erde gelegt werden würde; er war mit seinem Leiden und Sterben am Kreuz beschäftigt. So legte sich die Schwere des Werkes auf seine Seele und machte sie bestürzt. Und dann – wie bemerkenswert ist das! – suchte der Heiland nach Worten: „Und was soll ich sagen?“ Wie kam das? Das kam daher, dass ihn zwei Dinge beschäftigten.

Einerseits wollte er aus dieser Stunde gerettet werden. Er konnte als der vollkommene Menschen nicht wünschen, zur Sünde gemacht zu werden und in den Tod zu gehen. Und das bringt er auch zum Ausdruck: „Vater, rette mich aus dieser Stunde!“

Andererseits war er sich bewusst, dass diese Stunde kommen würde, damit das Weizenkorn Frucht bringen konnte, und er wollte auch, dass der Name des Vaters durch seinen Gehorsam und seine Hingabe bis zum Kreuz verherrlicht werden würde. Und auch das bringt er zum Ausdruck: „Vater verherrliche deinen Namen!“

Im Garten Gethsemane sehen wir etwas Ähnliches. Einerseits die Bitte, dass dieser Kelch an ihm vorübergehen würde, andererseits die Worte: „Nicht, wie ich will, sondern wie du willst.“

Er konnte nicht wünschen, wir wiederholen es, von Gott getrennt zu werden und die Bitterkeit des Todes zu schmecken. Aber er wollte um jeden Preis den Willen seines Vaters tun und ihn ehren. Und so ging er seinen Weg bis zum Kreuz entschieden weiter.