Vers 108: Lass dir doch wohlgefallen, Herr, die freiwilligen Opfer meines Mundes, und lehre mich deine Rechte!

Der Ausdruck des Psalmisten erinnert an Hosea 14,3: „Nimm an, was gut ist (mit Güte), dass wir die Frucht unserer Lippen als Schlachtopfer (die Stiere) darbringen.“ Der Anbeter aus Vers 108 versteht, dass es seine Lippen sind, die von dem Brandopfer, dem Speisopfer und dem Friedensopfer sprechen sollen. Hier auf dem Boden des alten Bundes macht der Anbeter die geschriebene Offenbarung über die freiwilligen Opfergaben zum Thema seiner Anbetung. Christus und sein Werk waren also der Gegenstand der Verehrung im alten Bund. Wir wissen nicht, wie viel der Psalmist von diesen Dinge verstand, aber wir wissen, das wir, Glieder des Leibes Christi, Gott unseren Vater in Geist und Wahrheit anbeten und dass wir ihm „ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen“, den Namen Jesus (Heb 13,15).

Vers 109: Mein Leben ist stets in meiner Hand, aber dein Gesetz habe ich nicht vergessen.

Das sechste Kapitel im Buch Nehemia enthält eine wichtige Belehrung für uns. Wir sehen Nehemia, Gegenstand der Anfeindungen auf verschiedene Art und Weise, der der List des Feindes entkommt. Unter diesen Umständen wurde ihm Einsicht gegeben, denn er hatte das Wort Gottes nicht vergessen.

Vers 110: Die Gottlosen haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich nicht abgeirrt.

Beschäftigt mit dem Werk Gottes und den Interessen seines Gottes, entkommt der Mann Gottes den Fallen, die ihm gestellt wurden: „Und ich merkte, das nicht Gott ihn gesandt hatte, sondern er sprach diese Weissagung gegen mich“ (Neh 6,12). Der Gläubige soll die Wachsamkeit verstärken, indem er dauerhaft unter der Autorität des Wortes Gottes bleibt.