Der Übermut deines Herzens

Gott kündigt Edom an, dass es unter den Nationen klein gemacht werden wird und Verachtung ihr Teil sein wird. Die Zeitform in „Ich habe dich klein gemacht unter den Nationen“ muss in einer prophetischen Botschaft nicht heißen, dass die Ankündigung schon in Erfüllung gegangen ist. Aus Vers 8 wird klar, dass das in diesem Fall so ist, doch wir finden diese Redensart, als wenn etwas schon geschehen sei, auch an anderen Stellen wieder (siehe Judas 14). Der große Fehler der Edomiter ist ihr Übermut. Sie wohnen in einem gebirgigen, schwer zugänglichen Gebiet und meinen, dort vor Feinden sicher zu sein. Das können sie jedoch getrost vergessen. Selbst wenn sie ihre Burgen sozusagen an die Felswände kleben würden, weiß Gott sie dort wegzureißen. Selbst wenn sie sich zwischen die Sterne setzten, würden sie dort weggeholt werden.

In Vers 3 und 4 wird hervorgehoben, wie sich Gott insbesondere gegen Hochmütige richtet. Hochmut war die Sünde Satans und Hochmut war die Sünde Evas. Gegen Hochmut und Stolz richtet sich Gottes heiliger Zorn (Ps 31,24; Jes 13,11; Hes 7,24; Dan 4,37; Sach 9,6; 10,11; Jak 4,6; 1. Pet 5,5). Hochmut verbirgt sich auch in unseren Herzen. Wir müssen permanent das eigene „Ich“ unten halten.

[Übersetzt aus „Bode des Heils“, Jahrgang 137]