Der Tag des Herrn

Über dieses Böse von Edom wird das Gericht Gottes ohne Erbarmen herabkommen. Jakobus schreibt, dass das Gericht Gottes ohne Barmherzigkeit gegen den sein wird, der keine Barmherzigkeit geübt hat (Jak 2,13). So wie die Edomiter die Judäer behandelt haben, so werden sie selbst behandelt werden. Ihre Boshaftigkeit wird auf ihren eigenen Kopf herabkommen (Joel 4,4). Auch andere Stellen als die bereits genannten reden über ein Gericht, das Edom treffen wird (Amos 1,12; Jes 63,1–6).

Das Gericht über Edom wird in Vers 15 als ein Tag des Gerichts skizziert, das über alle Nationen kommen wird und das sich am Tag des Herrn vollzieht. Im Alten Testament wird dieser Tag als ein Tag der Finsternis und Bedrängnis angekündigt (Jes 13,6; Jer 46,10; Hes 30,3.4; Joel 1,15; 2,1.11; 3,4; 4,14; Amos 5,18; Zeph 1,14.15; Mal 3,2; 4,1.5).

Auch das Neue Testament redet darüber als ein Tag des Gerichts (1. Thes 5,2.3; 2. Pet 3,10), der wie ein Dieb in der Nacht kommt.

Wie ganz anders wird das Kommen des Herrn für die Seinen erwähnt. Gemeinsam mit den auferweckten Entschlafenen werden die Gläubigen, die bei dem Kommen des Herrn leben, Ihm in der Luft entgegengehen (1. Thes 4,15–18). Für uns kommt Er als Heiland, und bei seinem Kommen wird unser Körper verändert werden zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit (Phil 3,20.21). Dann wird Er die Seinen in das Vaterhaus bringen (Joh 14,1–3).

Über Edom (s. Mal 1,3.4) und die umliegenden Völker ist in der Vergangenheit schon ein Gericht gekommen. Wir sehen darin eine Vorerfüllung des Gerichts, das Gott durch Obadja über das Volk ausgesprochen hat. Das Gericht ist sozusagen ein Tag des Herrn in Miniatur. Es ist eine Vorschattung des Gerichts, das in Zukunft Edom und alle Völker treffen wird.

[Übersetzt aus „Bode des Heils“, Jahrgang 137]