In Bethlehem ist Hungersnot. Gott redet zu seinem Volk. Er hält seinen Segen zurück, um sie auf ihren Ungehorsam aufmerksam zu machen (vgl. 1. Kön 8,35). Aber die Hungersnot ist nicht nur eine Ansprache an das Volk als Ganzes, sondern mit ihr prüft Gott auch den Glauben des Einzelnen.

Elimelech fällt es schwer, darin die Hand Gottes zu sehen und sich zu demütigen. Er fragt nicht nach der Ursache der Hungersnot, sondern sieht nur den Druck und den äußerlichen persönlichen Nachteil. Seine Söhne nennt er „Krankheit“ (Machlon) und „Pein“ (Kiljon). Irgendwann wird ihm der Druck zu hoch. Er ergreift mit seiner Familie die Flucht nach Moab.

Moab ist ein sorgloses Volk, ein Land, wo es keine Glaubensproben gibt (vgl. Jer 48,11). Es liegt nicht weit von Israel. Dort gibt es Speise. Da ist es doch naheliegend für Elimelech, mit seiner Familie eine Zeit lang dorthin auszuwandern.

Glaubensprüfungen sind für den Moment kein Anlass zur Freude. Wie naheliegend ist es da, die Flucht zu ergreifen. Nur mal für eine Zeit dem Druck entgehen! In der Welt gibt es diesen Druck nicht. Aber ist Flucht wirklich die Lösung? Elimelech und seine Söhne finden in Moab den Tod.

Die Lösung liegt nicht in der Welt, sondern in Christus, dem wahren Boas. In der Welt ist zwar Speise, aber es ist nicht die „Speise des Landes“, die den Hunger der Seele stillen kann. Christus ist das „Brot vom Himmel“. Wer zu ihm kommt, wird niemals hungern (Joh 6,35). Äußerlich bringt ein Leben in der Welt vielleicht Erleichterung, aber der innere Mensch wird unweigerlich verkümmern.

Wahre Erleichterung gibt es nur in der Gemeinschaft des Herrn Jesus. Er hilft uns, hinter allem die liebende Hand Gottes zu sehen, sein Ziel mit uns zu erkennen und aus der Glaubensprüfung gestärkt hervorzugehen.