„Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der schwer erdete … und zum Himmel aufblickend, seufzte er und spricht zu ihm: Ephata!“ (Markus 7,32–34).

Christus seufzte, als er die Not sah, deren Ursache die Sünde war – denn erst seit dem Sündenfall gibt es Krankheit und Tod. Auch wir Christen dürfen seufzen, wenn wir die traurigen Folgen der Sünde sehen oder wenn wir selbst darunter zu leiden haben.

Aber wir dürfen eins nicht vergessen, was der Herr getan hat: zum Himmel blicken! Christus tat das, als er für die Speisen dankte (Markus 6,41), aber er tat es auch, wenn Not seinen Weg kreuzte. Folgen wir ihm darin, dann werden wir davor bewahrt bleiben, dass aus Seufzen ein Murren wird, denn das verurteilt Gottes Wort (Philipper 2,14).

Zwei Stellen im Neuen Testament stellen das Seufzen also etwas Normales für einen Christen dar. In Römer 8,23 heißt es: „Nicht allein aber sie [die Schöpfung], sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.“ Und 2. Korinther 5,4–8: „Denn wir freilich, die in der Hütte sind, seufzen beschwert, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben … wir sind aber guten Mutes und möchten lieber einheimisch … bei dem Herrn sein.“

Seufzen – ja! Aber in beiden Stellen wird das unmittelbar mit dem Gedanken an die kommende Herrlichkeit verknüpft. Ist das nicht ein Aspekt davon, dass wir zum Himmel aufblicken sollen? Wir blicken heute hinauf, weil wir seine Hilfe erwarten, aber auch, weil wir wissen, dass dort unsere Heimat ist.