„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns?“ (Psalm 22,1)

In den ersten Versen eines Psalms wird uns oft das Thema des Psalms vorgestellt. Das gilt auch für den bekannten Psalm 22. Er richtet unsere Aufmerksamkeit hauptsächlich darauf, dass der Herr Jesus von Seinem Gott in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz verlassen worden ist. Natürlich finden wir hier auch den Hohn und die Verachtung, die den Herrn von Seiten der Menschen traf. Aber das macht nur deutlich unter welchen Umständen Gott Sein Angesicht von Ihm abgewandt hat. In den Stunden Seiner größten Not musste der Heiland die Hilfe Gottes entbehren, ja, Seinen Zorn schmecken!

Doch der Psalm 22 zeigt in den letzten Versen auch die herrlichen, weitreichenden Ergebnisse Seines Werkes. Ein mächtiger Strom des Segens fließt nun aus. Er erreicht die, die Er Seine Brüder nennt (Vers 22), die große Versammlung Israels (Vers 25) und die Nationen im Reich (Vers 27). Mit keinem Wort wird das Gericht über Seine Feinde erwähnt, was doch in anderen Psalmen einen so großen Raum einnimmt. Der Grund dafür liegt in der Blickrichtung, die dieser Psalm hat: Er zeigt das, was Gott getan hat. Er schlug seinen Sohn. Dafür wird kein Mensch gerichtet werden. Vielmehr ist das die Grundlage allen Segens. Wie dankbar dürfen wir sein, dass durch Sein Werk die Schleusen der Gnade für uns geöffnet wurden!