Ein Prophet ist ein Mann, der vor dem Volk steht, um ihnen die Botschaft Gottes zu sagen. Klar. Aber ein wahrer Prophet ist auch jemand, der vor Gott steht, um für das Volk einzutreten. Beides gehört untrennbar zusammen. Wo ein Element fehlt, ist der ganze Prophetendienst in Frage zu stellen.

Drei Beispiele dazu:

In einem Traum sagte Gott zu einem Philisterkönig im Blick auf seinen Knecht und Freund Abraham: „Und nun gib die Frau des Mannes zurück; denn er ist ein Prophet und wird für dich bitten, und du wirst am Leben bleiben“ (1. Mose 20,7).

Samuel, der erste der Propheten, sagte zu dem Volk: „Auch ich – fern sei es von mir, gegen den HERRN zu sündigen und aufzuhören, für euch zu bitten; sondern ich werde euch den guten und richtigen Weg lehren“ (1. Samuel 7,8).

Jeremia aber rief: „Wenn sie aber Propheten sind und wenn das Wort des HERRN bei ihnen ist, so mögen sie doch bei dem HERRN der Heerscharen Fürbitte tun“ (Jeremia 27,18).

Wer anderen den guten und richtigen Weg lehren will, wie Samuel es formulierte, der sollte auch in der Fürbitte für die anderen stehen. Wer vor Menschen steht, muss auch vor Gott stehen.