Und was soll ich noch sagen? Denn die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon und Barak und Simson und Jephta, und David und Samuel und den Propheten. (Hebräer 11,32)

Der Schreiber des Hebräerbriefes erzählt nun nicht von den Glaubensmännern, er erwähnt sie im Wesentlichen nur. Und er erwähnt nicht alle. Viele lässt er auch weg (wie Kaleb, Othniel etc.). Hauptsächlich liegt das an der Zeit, die der Geist ihm zum Schreiben gewissermaßen vorgegeben hat. Und so muss er sich kurz fassen. Damit sollen aber David und andere jedoch sicher nicht zurückgesetzt werden.

In seiner summarischen Vorgehensweise macht es der Schreiber nun umgekehrt wie in den Versen vorher: Zuerst stellt er die Tatkraft des Glaubens vor (bis Vers 35 in der Mitte), dann das Dulden des Glaubens bis Vers 38.

Bei den Männern, die in diesem Vers genannt werden, denkt man vielleicht an ihr auffälliges Versagen bzw. an das Versagen der Eltern oder aber auch an ihre besonderen Charaktereigenschaften. Gideon und Barak waren schwach, Simson bindungsschwach, Jephta spontan, David emotional, Samuel auf seine Söhne fixiert. Jephta kam auch noch aus zerrütteten Verhältnissen.

Aber der Geist Gottes betont hier ihren Glauben und stellt diesen heraus. Auch wir sollten den Glauben bei den anderen sehen und nicht immer ihre Vergangenheit oder ihre Schwächen ins Auge fassen. Wir werden durch den Glauben, der in dem anderen ist, getröstet (Röm 1,12).

Und was uns selbst betrifft, sollen wir daraus Mut schöpfen. Denn wir merken: Wir müssen Gott die Gelegenheit geben, mit den Werkzeugen zu arbeiten, die er haben will – wir dürfen uns nicht hinter unserer Schwachheit verschanzen! Gott benutzt die, die ihm vertrauen.