Vers 172: Meine Zunge soll laut reden von deinem Wort, denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit.

„Es wallt mein Herz von gutem Wort. Ich sage: Meine Gedichte dem König!“ (Psalm 45,2). Die Glaubenstaten des vorangegangenen Verses sind in Stunden der Erprobung verfasst worden. Aber nun erhebt sich ein Dankeslied aus dem Herzen für den Herrn, das laut von dem spricht, der die ewige Liebe ist, gekrönt mit Herrlichkeit!

Vers 173: Lass deine Hand mir zu Hilfe kommen, denn ich habe deine Vorschriften erwählt.

„Die Hand unseres Gottes ist über allen, die ihn suchen, zum Guten“ (Esra 8,22). Nichts kann den vertrauensvollen Glauben erschüttern, der sich auf Gott verlässt. „Doch ich bin stets bei dir: Du hast mich erfasst bei meiner rechten Hand“ (Psalm 73,23). Gott streckt immer seine Hand aus, um denen zur Hilfe zu kommen, die ihm vertrauen, und ehrt den Glauben der Seinen. Und der gestärkte Gläubige wird dazu angeregt, „dem HERRN die Hand“ zu geben und „zu seinem Heiligtum“ zu kommen, „das er geheiligt hat auf ewig“ (2. Chronika 30,8).

Vers 174: Ich sehne mich nach deine Rettung, HERR; und dein Gesetz ist meine Wonne.

Der vollkommen erfüllte Mensch Gottes, der in der Erprobung zu einer innigen Gemeinschaft mit seinem Herrn, dem göttlichen Hirten, gelangt ist, hat den brennenden Wunsch, ihn zu sehen. In dieser geduldigen Erwartung ist das Wort seine Wonne. Er entdeckt darin die vielfältigen Herrlichkeiten des Vielgeliebten, und seine Erwartung wird umso lebendiger; dadurch kommt er der Ankunft moralisch zuvor.