Christus als Hirte; das Vertrauen des Gottesfürchtigen während des Wanderns durch diese Welt.

Der 22. Psalm zeigt uns Christus am Kreuz, wo Er den Forderungen Gottes gerecht wird und die Sühnung für Sein Volk vollbringt. Der Psalm 23 zeigt uns Christus als denjenigen, der den täglichen Bedürfnissen seines Volkes begegnet und es durch die Wüste führt. Die Hauptanwendung bezieht sich auf den gläubigen Überrest Israels, der durch jede Versuchung hindurch in den tausendjährigen Segen in Verbindung mit dem Hause des Herrn auf der Erde gebracht wird. Die Wege Gottes mit Israel und der Segen, in den sie gebracht werden, stehen jedoch sinnbildlich für den höheren Segen, der dem Christen durch Gnade gehört. Deshalb ist der Psalm voller Belehrung und Tröstung für die heutigen Tage. Das große Thema dieses Psalms ist das Vertrauen des Gottesfürchtigen in Christus, den Hirten, gegründet auf die Erfahrung dessen, was Er in allen Lebenslagen ist.

Vers 1

Der Psalm beginnt mit der Zusicherung an den Gottesfürchtigen, dass der Herr sein Hirte ist. Alles, was in diesem Psalm folgt, gründet sich auf diese Zusicherung. Der Eine, der für den Gläubigen gestorben ist, ist bekannt als Derjenige, der lebt und sich um den Gläubigen sorgt. In diesem Vertrauen begegnet der Gläubige der Wüstenreise und ihren verschiedenen Nöten.

Das Erste, was wir hier finden, sind Bedürfnisse. Aber im Vertrauen auf den Herrn spricht der Gläubige: „Mir wird nichts mangeln.“

Vers 2

Zweitens: Es gibt nicht nur tägliche Bedürfnisse in Verbindung mit diesem Leben, sondern ebenso geistliche Bedürfnisse verbunden mit dem göttlichen Leben. Der Hirte hat Freude daran, diese geistlichen Bedürfnisse zu stillen. Er stillt die Seele auf grünen Auen und leitet zu stillen Wassern.

Vers 3

Drittens: Es kann leider Versagen geben und Ermattung der Seele als Ergebnis der Berührung mit Dingen dieser Welt, wenn nicht sogar Sünde. Dennoch stellt der Hirte die Seele wieder her und leitet „in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen“.

Vers 4

Viertens: Manchmal muss man dem Tod gegenüberstehen. Selbst wenn die Seele durch das Tal des Todesschattens wandern muss, so ist der Herr sofort da mit Seinem Stecken und unterstützt mit Seinem Stab.

Vers 5

Fünftens: Es gibt Feinde, die widerstehen. Der Herr ist größer als alle unsere Feinde und kann uns in ihrer Gegenwart unterstützen, unser Haupt salben und unsern Becher überfließen lassen.

Vers 6

Sechstens: Es mag der zukünftige Weg sein, der uns Sorgen macht. Die Erfahrung dessen, was der Hirte in der Vergangenheit gewesen ist, verleiht ein bedingungsloses Vertrauen für die Zukunft. „Fürwahr“, sagt der Psalmist, „Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens.“

Siebtens liegt die Ewigkeit vor uns. Aber das erregt keine Furcht in dem, der sagen kann: „Der Herr ist mein Hirte“, da die Seele mit größter Zuversicht sagen kann: „Und ich werde wohnen im Hause des Herrn auf immerdar.“

[Aus dem Englischen übersetzt von Daniel Dautry]