Diese Stelle in Lukas 9,28–36 zeigt uns, wenn wir sie etwas näher betrachten, was in der Herrlichkeit unsere Freude ausmachen wird. Wir sind aufgrund von 2. Petrus 1,16 berechtigt, diese Szene als eine Darstellung der Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus zu betrachten – und darauf warten wir ja. Wir sind in keinem gesunden Seelenzustand, wenn wir nicht den Sohn Gottes vom Himmel erwarten, und auch für die Kirche Christi weiß das Wort Gottes nur von einer Hoffnung: der Rückkehr des Herrn Jesus Christus als Heiland vom Himmel. Die obigen Verse lassen uns einen Blick tun in das, was dann unser Teil sein wird.

„Es geschah aber bei acht Tagen nach diesen Worten, dass er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg, um zu beten. Und indem er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand weiß, strahlend“ (Lk 9,28.29). Die Veränderung kam über den Herrn, „indem er betete“, das heißt während Er Seine Abhängigkeit von Gott kundgab. Das ist das Erste, was wir hier sehen, eine Veränderung, wie sie sich auch bei den lebenden Heiligen vollziehen wird.

„Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche Moses und Elias waren“ (Lk 9,30). Sie waren bei Ihm, wie wir bei Ihm sein werden zu unserer ewigen Freude. Nachdem der Apostel in 1. Thessalonicher 4 die Reihenfolge dargelegt hat, in der die Auferstehung der entschlafenen und die Verwandlung der lebenden Heiligen und ihre Entrückung zum Herrn vor sich gehen wird, sagt Er ein einziges Wort über das, was die Folge davon für uns sein wird: „Und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein.“

Wir sehen aber hier die beiden Männer nicht nur mit Christus zusammen, sondern es findet auch rege Kommunikation statt. „Zwei Männer redeten mit ihm.“ Es heißt nicht: „Er redete mit zwei Männern“, obwohl das natürlich der Fall war, sie hätten aber dabei noch sehr fern von Ihm stehen können. Die Schrift vermittelt uns aber den Eindruck des vertrautesten Umgangs, wenn wir sehen, dass sie mit Ihm sprachen. Petrus und die beiden anderen Jünger kannten solch ein Reden mit Ihm in Seiner Erniedrigung, und welche Freude ist es, hier zu erfahren, dass das auch in der Herrlichkeit mit Ihm genossen werden wird.

Lukas sagt uns: „Diese erschienen in Herrlichkeit“ (Lk 9,31). Das gehört zwar nicht zu unserem Thema, aber wir sehen, dass sie dieselbe Herrlichkeit teilten, in der Er geoffenbart wurde. Und so wird es auch mit uns sein. „Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit“ (Kol 3,4). „Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, damit sie eins seien, gleichwie wir eins sind; ich in ihnen und du in mir, damit sie in eins vollendet seien und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast“ (Joh 17,22.23).

Es wird uns aber nicht nur gesagt, dass diese Männer bei Ihm waren, mit Ihm sprachen und in Herrlichkeit erschienen, sondern es wird uns sogar der Gegenstand ihrer Unterredung mitgeteilt. Das Thema ihres Gesprächs in Herrlichkeit war das Kreuz, waren die Leiden, durch die der Herr gehen sollte. Und gewiss wird es auch unsere nie endende Freude sein, wenn wir einst mit Ihm verherrlicht sind, von dem Ausgang zu sprechen, den Er in Jerusalem erfüllte.

Weiter sehen wir, dass die Jünger „vom Schlaf beschwert“ waren (Lk 9,32). Das zeigt uns, was das Fleisch selbst in der Gegenwart der Herrlichkeit Gottes ist. Petrus beging dann einen großen Fehler, doch wollen wir uns jetzt nicht weiter dabei aufhalten.

„Als er aber dies sagte, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in die Wolke eintraten; und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn hört!“ (Lk 9,34.35). Petrus bezeugt uns in seinem zweiten Brief, dass diese Stimme aus der „prachtvollen Herrlichkeit“ kam. „Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (2. Pet 1,17). Wie wunderbar ist doch das Vorrecht der Heiligen, in dieser Herrlichkeit zu stehen und dort die Wonne des Vaters an Seinem geliebten Sohn zu teilen! Wir sind berufen, Gemeinschaft zu haben nicht nur mit dem Sohn, sondern auch mit dem Vater, und zwar in Seinem Wohlgefallen an dem Sohn Seiner Liebe.

„Und indem die Stimme geschah, wurde Jesus allein gefunden“ (Lk 9,36). Der Ausblick in die Herrlichkeit, die Wolke, die Stimme, Mose und Elia – alles war verschwunden. Aber Jesus war geblieben, und die Jünger sollten nun ihren Weg mit Ihm fortsetzen, nachdem sie Ihn jetzt im Licht dieser Herrlichkeit, die sie geschaut, kennengelernt hatten. Auch wir haben Zeiten, wo wir geistliche Dinge tiefer und lebendiger erfassen als sonst, und sie sollen uns auf dieselbe Weise helfen, unseren Weg fortzusetzen. Wir können nicht immer nur solche geistlichen Höhepunkte genießen und an nichts anderes denken. Aber wenn diese Zeiten vorübergegangen sind wie die Stunden auf Tabor, so lassen sie uns mit Jesus allein, damit wir unsere Pilgerschaft im Geist mit Ihm fortsetzen, und zwar im Licht und in der Kraft der tieferen Bekanntschaft mit Ihm und der Gemeinschaft mit des Vaters Freude an Ihm, die wir auf dem Berg gewonnen haben. Und so warten wir auf den Augenblick Seines Kommens, wo all das und mehr, als wir uns vorstellen können, erfüllt werden wird.