Glückselig der Mann, den du züchtigst, HERR (Ps 94,12).

Wir können uns gut vorstellen, dass die, die um ihres Glaubens willen verfolgt und bedrängt werden, ausrufen: „Bis wann, Herr?“ Und dass sehr leicht die Warum-Frage im Herzen aufkommt. Der Herr könnte die Schwierigkeiten doch alle verhindern? Dennoch lässt Er das Böse zu. Auf die Warum-Frage antwortet die Schrift nicht. Allerdings wird uns das Ziel der Züchtigung für die Treuen im Neuen Testament klar vor Augen geführt. Denken wir nur an Hebräer 12, wo wir aufgerufen werden, die Züchtigung des Herrn nicht gering zu achten, denn den der Herr liebt, den züchtigt Er. So auch hier: „Glückselig der Mann, den du züchtigst, Jah, und den du belehrst aus deinem Gesetz.“

Letzteres ist die Folge des Ersteren. Aus Gottes Wort zu lernen, was sein Wille ist, ist die Frucht der Prüfung des Glaubens. Es ist sehr schwierig für den Gläubigen, den eigenen Willen – das große Hindernis – unter Gottes Willen zu beugen. Die Prüfung kann manchmal lange anhalten, bis man so weit ist. Und doch ist es „glückselig“, wenn man dies lernt. Paulus nennt das die friedsame Frucht der Gerechtigkeit. Nur der Herr Jesus konnte in Vollkommenheit sagen: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.“

Dennoch ist es glückselig und zur Ehre Gottes, wenn der Glaubende, und sei es in Schwachheit, hierin dem Meister folgt. Dann liegt Segen in der Prüfung. Dann lernt man aus dem Wort, wer der Vater ist, und das Herz bleibt vor Aufstand bewahrt, so dass es nicht die unergründlichen Wege Gottes zu verstehen versucht. Dann erfüllen bei der Menge der Gedanken die Tröstungen die Seele mit Wonne (V. 19).