Heilig ist der HERR, unser Gott! (Ps 99,9).

Der erste Vers dieses Psalms weist uns auf den Gott des Himmels hin, der „zwischen den Cherubim thront“. Seine Majestät übersteigt weit die der mächtigen Cherubim, der Gerichtsengel. Kein Wunder, dass dann „die Völker zittern“. Jeder wird für sich selbst vor diesem Gott Rechenschaft ablegen müssen.

Der zweite Vers versetzt uns vom Himmel dann auch auf die Erde, und zwar in das in Jerusalem gelegene Zion. David hatte dort seinen Palast und Thronsitz. Maria wurde verheißen, dass ihr Sohn, der Herr Jesus, „auf den Thron seines Vaters David“ sitzen wird. Auch wurde ihr gesagt, dass der Sohn „über Jakob herrschen“ wird. In der durch die Engel vermittelten Botschaft wurde nicht von „Israel“, sondern von „Jakob“ geredet – über den Mann, der erst dann den Namen „Israel“ bekam, nachdem er gelernt hatte, nicht „auf eigene Faust zu leben“, sondern alles von dem Herrn zu erwarten. Der Inhalt dieses Psalms wird vollends Wirklichkeit werden, wenn der Herr auch im Volk Jakobs „Recht und Gerechtigkeit geübt hat“.

Noch ist Zion kein Zentrum unbestechlicher Gerechtigkeit. Dreimal ruft der Dichter aus, dass der Herr heilig ist. Trotz der fortschreitenden Rückkehr Israels in das Land ihrer Väter ist wenig von dem zu sehen, was von Heiligkeit zeugt. Allerdings zeigt uns seine Geschichte, wie die vieler anderer Menschen auch, einen wichtigen Grundsatz: Gott ist ein vergebender Gott, wiewohl Gericht übend über unsere Taten. Auch für Christen gilt, dass sie nicht billig sündigen. Lasst uns daher auch heute „den Herrn erheben“, denn „heilig ist der Herr unser Gott“.