Das Volk, das erschaffen werden soll, wird den Herrn loben (Ps 102,19).

Der Mann, der in diesem Psalm zu Wort kommt, wandert durch ein tiefes Tal. Einsamkeit, Schlaflosigkeit und Feinde, die seinen Namen als Fluch missbrauchen. Er scheint in einer aussichtslosen Situation zu sein. Dennoch ist das nicht so. Er weiß nämlich, was dahintersteckt. Er erkennt darin Gottes züchtigende Hand. Und dann gibt es Hoffnung. Denn Gott züchtigt gerade solche, die Er liebt. Er will ihn wieder auf den rechten Weg bringen. Zu seiner Zeit kommt dann auch die Rettung. Deswegen beruft sich der Psalmdichter auf den Herrn. Gott wird seinen Hilferuf beantworten. Woher weiß er das? Weil er ein Auge für Gottes Zeitrechnung hat.

Er kennt die Verheißungen Gottes und weiß, dass Gott seine Pläne zur Ausführung bringen wird. Er erkennt, dass dies bald geschehen wird, denn das Volk Gottes nimmt wieder Notiz von Gottes Verlangen; es ist wieder mit der Stadt Zion beschäftigt, mit der Stadt, über die Gott seinen König gesalbt hat (Ps 2). So wird es in der Zukunft mit dem irdischen Volk Israel gehen. In der Not werden sie zu Gott rufen. Sie werden an Jerusalem denken, an die Stadt, über die Gottes Name ausgerufen worden ist. Gott wird dann eine Wende für das Los der Unterdrückten bewirken, die zu Ihm rufen. Er wird in Herrlichkeit erscheinen, und alle Völker werden Ihm Ehre bringen.

Doch wie ist es jetzt inmitten des himmlischen Volkes? Machen wir uns bewusst, wie schlimm der Zustand in der Kirche, in der Gemeinde, ist? Lasst uns dann gemeinsam zum Herrn rufen. Lasst uns mehr ein Auge für die Dinge Gottes haben. Gott möchte das gewiss bewirken. Denn Er möchte gern ein Volk haben, das Ihm geweiht ist und sein Lob verkündigt. Dieses Volk wird Er sicherlich beschützen. Es wird sicher bei Ihm wohnen.