Das Volk Israel ist aus Ägypten befreit worden und zieht durch die Wüste. Sie kommen nach Mara – und dort gibt es Wasser. Aber das Wasser ist bitter und ungenießbar!

In 2. Mose 15,23 finden wir zum dritten Mal das Wort „bitter“ im zweiten Buch Mose. Das erste Mal wird es in 2. Mose 1,14 genannt, wo gesagt wird, dass die Ägypter das Leben der Israeliten durch einen harten Dienst bitter machten. Das spricht von der Sklaverei der Sünde.

Dann werden die bitteren Kräuter genannt, die beim Passahmahl nicht fehlen durften (2. Mo 12,8). Das redet davon, dass wir uns erinnern, wie bitter die Leiden des Herrn um der Sünde willen waren.

In Mara ist es die Lektion, dass solche, die aus der Sklaverei der Sünde befreit worden sind, lernen müssen, dass sie nicht mehr „einfach so“ Erfrischung in dieser Welt finden können. Denn alles ist durch den bitteren Geschmack der Sünde verseucht, und das neue Leben schaudert davor zurück. Aber wenn wir das Kreuz Christi in alles hineinbringen (dargestellt in dem Holz aus 2. Mose 15,25) und nur das genießen, was mit dem Kreuz in Überstimmung ist (vgl. Gal 6,14), dann wird der Durst der erneuerten Seele gestillt werden können.

In 2. Mose 16 und 17 wird dann die Belehrung fortgesetzt, dass Gottes Volk nicht auf eine „natürliche Weise“ Speise und Trank empfangen kann. Das neue Leben in uns kann nicht aus den Ressourcen der Welt bedient werden. Wir brauchen das, was mit Christus und seinem Werk in einer unmittelbaren Verbindung steht.

Noch etwas: Es geht bei dem Kreuz natürlich nicht einfach um einen Gegenstand (den Gegenstand haben wir ohnehin nicht mehr), sondern um das, was dort geschehen ist. Nur so kann man ja verstehen, dass Paulus sich des Kreuzes rühmte (Gal 6,14).