Der Herr zu deiner Rechten (Ps 110,5)

Dies ist eine gewaltige Ermunterung für jeden Gläubigen. Der Herr geht mit uns mit. Das ist eine Erfahrung, die auch die Gläubigen in der Zeit vor der Sintflut schon kannten. Henoch und Noah wandelten mit Gott. Das heißt nicht nur, dass sie in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes lebten, sondern auch, dass sie wussten, dass der Herr mit ihnen ging. Das war für sie ein großer Trost. Denn schon zu ihren Zeiten waren die Menschen schlecht und die Tage böse. Wiewohl wir immer von der Hilfe des Herrn abhängig sind, sind wir das in schwierigen Zeiten ganz besonders. Sowohl in unserem persönlichen Leben als auch in der Welt, in der wir uns bewegen.

David redet im ersten Vers über „mein Herr“. Es ist klar, dass damit auf den Herrn Jesus selbst hingedeutet wird. Das zeigt sich auch aus verschiedenen Abschnitten des Neuen Testaments, in denen dieser Psalm zitiert wird. Der Psalm redet nicht vom Erlösungswerk des Herrn Jesus, sondern von seiner Himmelfahrt und von der Zeit, in der Er als König herrschen wird. Eine Zeit, die damals noch in weiter Ferne lag. Der große Sohn Davids, der verheißene Messias, sollte erst noch geboren werden müssen und dann hier auf der Erde verworfen werden. Nicht auf einen Thron erhöht, sondern auf ein Kreuz. Danach sollte Er in den Himmel auffahren, wo Er jetzt zur Rechten Gottes ist, bis die Zeit seiner Wiederkunft anbricht.

Wir warten jetzt nicht mehr auf das Kommen des Herrn als Kind auf diese Erde. Das ist einmal geschehen. Wir warten auf seine Wiederkunft, die seine Regentschaft einläutet. Dann erst wird der Herr als König angebetet werden, wenn Er seinen Platz in Zion eingenommen hat.

Heute dürfen wir Ihn als Heiland anbeten, als das Lamm, das geschlachtet worden ist.