Petrus ist für seine spontane und manchmal vorschnelle Art bekannt. Seine nicht immer von Erkenntnis und Besonnenheit geprägten Worte entstammten meistens einem Herzen voller Liebe für den Herrn Jesus.

Besonders deutlich wird das in der Szene auf dem sogenannten Berg der Verklärung. „Lass uns drei Hütten machen …“, war sein Vorschlag. Sicher, es entsprach nicht den Gedanken Gottes, die Situation „einzufrieren“. Es war auch ein Fehler, dass er den Herrn auf eine Stufe mit Mose und Elia stellte. Gott wachte ja auch eifersüchtig über die Ehre seines Sohnes und stellte die Einzigartigkeit und Vorrangstellung seines Sohnes sofort heraus.

Aber können wir nicht trotzdem in dem Vorschlag des Petrus auch einen schönen Zug sehen? Immerhin sah er die (zukünftige) Herrlichkeit des Herrn Jesus und war davon so beeindruckt, dass er (meines Erachtens nicht nur für sich selbst, sondern auch für seinen Herrn) wünschte, diese Verherrlichung möge jetzt für immer so bleiben. Er liebte die Erscheinung des Herrn (vgl. 2. Tim 4,8) und freute sich über die Herrlichkeit seines Meisters, dessen Verwerfung durch sein Volk doch immer deutlicher wurde.

Einerseits macht diese Begebenheit deutlich, dass wir das Gebet des Paulus für die Philipper genauso nötig haben, dass unsere „Liebe noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis und aller Einsicht“ (Phil 1,9), und warnt uns vor Unbesonnenheit.

Aber andererseits empfiehlt sich die Freude des Petrus an der Verherrlichung des Herrn unserer Nachahmung. Der Herr Jesus hat von seinem Vater Ehre und Herrlichkeit empfangen, und das wird bei dem Kommen des Herrn Jesus auf die Erde auch allen Menschen sichtbar werden. Ist diese öffentliche Verherrlichung unseres Herrn auch der Gegenstand unserer Freude?