Ohne Zweifel zeigt uns dieser Abschnitt den Moment, als Simon Petrus, der Fischermann aus Bethsaida, das erste Mal den Herrn Jesus traf und kennenlernte – den zu kennen ewiges Leben bedeutet. Es gibt keinen Zeitpunkt im Leben eines Menschen, der wichtiger sein könnte als der, wenn er in persönlichen Kontakt mit dem lebendigen Retter gebracht wird. Daher gibt es eine sehr wichtige Frage, die wir unseren Herzen stellen und vor Gott beantworten müssen: Bin ich zu diesem lebenden Retter gebracht worden?

Wenn du bis jetzt noch nicht zum Herrn Jesus gebracht worden bist, lieber Leser, dann lass mir die Freude vergönnt sein, die Andreas damals hatte, als er seinem Bruder zu dem Herrn Jesus führte. Gibt mir diese Freude, dich heute zu dem Heiland zu bringen. Das ist die Arbeit des Evangelisten in diesem Evangelium. Lasst uns nun sehen, was dazu führte, dass dieser warmherzige Mann – Simon den Sohn Jonas – zu dem Herrn geführt wurde, denn die einzelnen Glieder in einer Kette, die zu einer Bekehrung führen, sei es nun die des Petrus, deine oder meine, sind immer sehr interessant.

In dieser Zeit hatte der Herr einen Diener zu Israel gesandt, der das Volk von einem Ende des Landes bis zum anderen wachrüttelte. Johannes der Täufer war kein Mann von milden und glatten Worten. Er sprach zu den Menschenmengen über ihre Sünden und ihre Bedürfnisse, wodurch große Volksmengen aufgeweckt wurden und sich um ihn sammelten (vgl. Mt 3,1–12), bis er, wie wir sehen, sie zu den Füßen des Heilandes „abschüttelte“. Johannes predigte die Buße. „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen“, war der erschütternde Ton, der das Gewissen der Mengen, die ihn hörten, erreichte. Völlig durch die Predigt des Johannes über das kommende Gericht erwacht, sagt er ihnen auf ihre Frage „Was sollen wir denn tun?“ (vgl. Lukas 3,1–14) geradeheraus alles, was sie tun oder nicht tun sollen. Zu den Zöllnern sagte er: „Fordert nicht mehr, als euch festgesetzt ist“, und zu den Soldaten: „Misshandelt und erpresst niemand, und begnügt euch mit eurem Sold.“ Des Weiteren sagt er: „Schon ist aber auch die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt“; und wenn eine Axt an die Wurzeln eines Baumes gelegt wird, dann muss er fallen. Sozusagen sagt Johannes hier den Zerfall der Nation voraus. Wenn die Axt an die Wurzel des Baumes gelegt würde, dann würde sich auch zeigen, wie es im Inneren des Baumes aussieht – und es mag faul und verdorben sein bis zum Kern. Wenn, wie es ja auch geschieht, die Axt des Wortes Gottes an das Herz des Menschen gelegt wird, dann wird deutlich, dass es durch und durch verdorben ist (vgl. Markus 7,20.23).