Praktischer Glaube

In Hebräer 10,38 hatte der Schreiber den Hebräern geschrieben, dass der Gerechte aus Glauben leben wird. Doch was bedeutet das? Was ist ein Leben, das durch Glauben charakterisiert ist? Diese Frage ist auch für uns sehr wichtig! Die Antwort wird uns im 11. Kapitel anhand vieler Lebensbeispiele gezeigt. Doch zuvor finden wir diesen bemerkenswerten Vers, auf den wir im Folgenden etwas eingehen wollen:

„Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht“ (Hebräer 11,1).

Im Grundtext steht „Glaube“ (pistis) hier ohne Artikel. Das macht deutlich, dass es sich hier nicht um einen bestimmten Glauben handelt, wie zum Beispiel den errettenden Glauben. Die Bedeutung von Glaube in Hebräer 11 baut zwar darauf auf und setzt diesen voraus, wird hier aber in einem viel allgemeineren Sinn benutzt. Hier geht es um den Glauben, der sich in unseren tagtäglichen praktischen Lebenswandel erweist. Es ist nicht der Glaube, der uns zu Kindern Gottes macht, sondern der, der uns als Kinder Gottes kennzeichnen soll, solange wir hier noch auf der Erde sind. „Denn wir wandeln nicht durch Schauen, sondern durch Glauben“ (2. Kor 5,7). Wir können sagen, der Glaube ist für den Christen eine stets vorhandene Variable in der Gleichung unser Lebensumstände und unserer Beziehung zu Gott. Die Früchte des Glaubens sind dabei:

  • Vertrauen – der Glaube lässt uns in schwierigen Umständen auf Gott vertrauen, der über allem steht.
  • Ausharren – der Glaube bewirkt in uns, dass wir in den Umständen bleiben, anstatt aus ihnen auszubrechen.
  • Hoffnung – der Glaube lässt uns fest auf das hoffen, wovon Gott einmal gesagt hat, dass es eintreffen wird (z.B. unsere Entrückung).
  • Gemeinschaft – der Glaube drängt uns, nicht mir unserer Errettung zufrieden zu sein, sondern die Gemeinschaft mit Gott zu suchen.
  • Gehorsam – der Glaube lässt uns gehorsam, ohne Wenn und Aber, auf sein Wort hin handeln und überlässt dabei die Konsequenzen davon Gott.
  • Gottesfurcht – der Glaube lässt uns davor zurückschrecken, etwas zu tun, was Gottes Heiligkeit widerspricht.
  • Gottseligkeit – der Glaube bringt uns dazu, Gott freimütig in alle Dinge hineinzuziehen.
  • Zeugnis – der Glaube lässt uns freimütig vor der Welt auftreten und vor ihr von Gnade und Gericht reden.

Zeigen sich diese Früchte auch in deinem und meinem Leben?